Im Herbst wird der Spielplatz an der Hamletstraße neu gebaut. Der Gemeinderat hat 120 00 Euro zu Verfügung gestellt. Der Bezirksbeirat begrüßt die Pläne-

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Man braucht schon etwas Fantasie, um die Grünfläche an der Hamletstraße als Spielplatz auszumachen. Genaugenommen ist schon das Wort Grünfläche zu viel des Guten. In den verschiedenen Halbkreisen befinden sich zwei Schaukeln, eine Tischtennisplatte, ein Volleyballfeld und ein paar Eisenstangen, die als Reck genutzt werden können. Aus dem großen, von zwei Parkbänken flankierten Stein, sprudelt schon längst kein Wasser mehr. Im Sand, in dem einst die Kinder ihre Burgen bauten, wuchert das Unkraut.

 

Kein Wunder also, dass das Gelände sogar schon einmal negative Schlagzeilen in der Boulevardpressegemacht hat – genauer gesagt 2005 bei einem Spielplatztest. Und auch bei der jährlichen Spielplatzbewertung des Gartenamts landet die Fläche seit Jahren auf einem der hinteren Plätze.

„Wir haben diesen Spielplatz schon lang auf der Liste derer, die wir gern sanieren beziehungsweise komplett neu herstellen wollen“, sagte Wolfgang Ziegler vom Gartenamt jüngst im Vaihinger Bezirksbeirat. Doch der Gemeinderat stellte kein Geld zur Verfügung – und zwar mit der Begründung, dass der Bedarf für neue, schöne Spielplätze an anderen Stellen in Stuttgart deutlich größer ist.

Lange Zeit gab es kein Geld

„Wir haben daraufhin in den Spielplatz absichtlich nichts mehr investiert, um den Druck ein wenig zu erhöhen“, sagte Ziegler. 2009 wurde es den Familien dann zu bunt. Sie sammelten Unterschriften für die Neugestaltung des Spielplatzes. Bei den Haushaltsberatungen 2011 stellte der Gemeinderat schließlich die hierfür erforderlichen finanziellen Mittel zur Verfügung: rund 120 000 Euro.

Vor kurzem war dann die Meinung der Bürger gefragt. Wolfgang Ziegler präsentierte bei einer sogenannten Anlieger- und Nutzerbefragung das Konzept des Gartenamts. Mit dem Ergebnis, dass die Menschen vor Ort doch etwas andere Vorstellungen von ihrem neuen Spielplatz haben. „Sie wollen das vorhandene Reck gern behalten. Da haben schon die Mütter dran geturnt“, sagte Ziegler. Daneben wünschen sich die Mütter für ihre kleinen Kinder eine Vogelnestschaukel. Einig ist sich die Stadt mit den Anwohnern, dass der alte Quellstein – wenn das Geld reicht – zu neuem Leben erweckt werden soll.

Die Menschen im Österfeld wollen, dass das Volleyballfeld erhalten bleibt. Ziegler hatte an dieser Stelle eigentlich einen großen Kletterhügel geplant. „Aber wir gehen auch auf diese Anregung der Anwohner gern ein“, so Ziegler. Daneben ist ein großer Kletterturm mit Netzen und Seilen geplant. Gegenüber soll es einen großen Sandkasten geben.

Bezirksbeirat begrüßt die Ideen

Der Fußweg, der durch das Areal hindurchführt, soll erhalten, allerdings spielerischer gestaltet werden. „Wir hatten bei unseren Planungen eher die Kleinkinder im Blick. Jetzt verschiebt sich die Zielgruppe etwas“, so Zieglers Fazit nach der Anwohnerbefragung. Der Spielplatz soll im Herbst von den Auszubildenden des Gartenamts gebaut werden.

Die Bezirksbeiräte begrüßten die Ideen für den neuen Spielplatz. Julia Niedermaier (Grüne), die bei der Anwohnerbefragung dabei gewesen war, plädierte dafür, die Pläne „genau so anzunehmen“. „Derzeit ist das dort ein Hundeklo. Der Entwurf spiegelt die Wünsche der Anwohner wider“, sagte Niedermaier. Ulf Hartmann (SÖS/Linke) regte an, die Mitarbeiter des direkt angrenzenden Kindergartens noch einmal nach ihrer Meinung zu fragen.

Axel Weber (CDU) hatte ein wenig Sorge wegen des Wasserlaufs, der sich vom Quellstein ausgehend den Weg entlangschlängeln und im Sand enden soll. „Durch Hundekot könnte dieser verdrecken“, sagte Weber. Ziegler versprach, auf die Sauberkeit zu achten und bei Bedarf den Feldschutz vorbeizuschicken. Der Bezirksbeirat befürwortete die Pläne schließlich einstimmig.