Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Aber vieles deutet darauf hin, dass der neue SSB-Abstellbahnhof in Weilimdorf gebaut wird. Das Areal ist allerdings als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen.

Stuttgart - Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) benötigen wegen des Ausbaus des öffentlichen Nahverkehrs in der Landeshauptstadt und der damit verbundenen Anschaffung neuer Stadtbahnfahrzeuge einen weiteren Stadtbahnbetriebshof. Es wäre nach dem Depot in Heslach, Möhringen und Remseck der vierte. Kostenpunkt: 25 Millionen Euro . Ein interner Suchlauf rückt zwei Grundstücke im Stuttgarter Norden in die engere Wahl: ein Areal an der Flachter Straße und eine Ackerfläche an der Motorstraße. Beide Standorte grenzen ans Gewerbegebiet Weilimdorf.

 

Flachter Straße beim Gewerbegebiet Weilimdorf gilt als Standortfavorit

Im Technikausschuss des Gemeinderats haben SSB-Vorstandssprecher Wolfgang Arnold und sein Chefplaner Volker Chris-tiani am Dienstag die Pläne vorgestellt. Die SSB tendieren – wie offenbar auch die Mehrheit der Stadträte – zu einem Neubau an der Flachter Straße. Eine Entscheidung fiel zwar am Dienstag noch nicht. Dennoch lassen die von den SSB und den Stadtplanern aufgestellten Bewährungskriterien den Schluss zu, dass die Flachter Straße den Zuschlag erhält. Der Betriebshof lasse sich in der angestrebten Größenordnung dort unterbringen, Konflikte mit Nachbarn etwa wegen des Lärms seien am Rande des Gewerbegebiets nicht zu erwarten. Allerdings ist die Fläche als Landschaftsschutz- und Kaltluftentstehungsgebiet ausgewiesen.

Für die Stadträte hätte die Variante den Vorteil, dass das Gewerbegebiet an das SSB-Streckennetz angebunden würde, da auch der Abstellbahnhof angeschlossen werden muss. Dies wäre insbesondere der SPD ein Anliegen. Einzelstadtrat Ralph Schertlen hält dagegen Abstellbahnhöfe für eine Vergeudung von Ressourcen: „Die Züge sollten auf der Strecke sein, rund um die Uhr.“