Geht es nach Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) wird der Umweltminister Marcel Huber Nachfolger von Christine Haderthauer und damit neuer Staatskanzleichef in Bayern. Das Amt hatte er schon einmal inne.

Geht es nach Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) wird der Umweltminister Marcel Huber Nachfolger von Christine Haderthauer und damit neuer Staatskanzleichef in Bayern. Das Amt hatte er schon einmal inne.

 

München - Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hat den bisherigen bayerischen Umweltminister Marcel Huber zu seinem neuen Staatskanzleichef ernannt. Der 56-Jährige übernimmt an diesem Freitag den Posten von Christine Haderthauer (alle CSU), die wegen der sogenannten Modellauto-Affäre am Montag zurücktreten musste. Neue Umweltministerin soll die oberbayerische Landtagsabgeordnete Ulrike Scharf (46) werden. Diese Personalentscheidungen gab die Staatskanzlei am Mittwoch bekannt.

Huber kennt das strategisch wichtige Amt in der Regierungszentrale: Der Oberbayer war im Jahr 2011 schon einmal ein gutes halbes Jahr lang Staatskanzleichef, bevor er von Seehofer im Zuge einer Kabinettsumbildung dann zum Umweltminister berufen wurde.

Scharf war erst im vergangenen Herbst wieder in den Landtag eingezogen - nachdem sie von 2006 bis 2008 schon einmal im Parlament gesessen hatte. Die Betriebswirtin ist auch CSU-Schatzmeisterin.

Weil Scharf im Gegensatz zu Huber dem Kabinett bisher nicht angehört, muss ihrer Berufung der Landtag zustimmen. Das ist angesichts der absoluten Mehrheit der CSU eine Formsache. Allerdings kann dies erst in der ersten regulären Plenarsitzung am 30. September erfolgen, oder möglicherweise in der von der Opposition für den 16. September beantragten Sondersitzung zum Fall Haderthauer. Bis zur Vereidigung werde Huber die Aufgaben des Umweltministers fortführen, hieß es.

Haderthauer war wegen der Modellauto-Affäre am Montagabend „mit sofortiger Wirkung“ zurückgetreten. Sie müsse sich nun auf die Klärung der aufgeworfenen Fragen konzentrieren. Außerdem begründete sie ihren Rücktritt damit, dass ihr Amt ansonsten von der Affäre komplett überlagert worden wäre. Ihr Landtagsmandat behält sie aber.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugsverdachts gegen Haderthauer. Hintergrund ist eine Anzeige des früheren Mitgesellschafters der Firma Sapor Modelltechnik. Darin wirft der Geschäftsmann Roger Ponton Hubert und Christine Haderthauer vor, ihn um mehrere 10 000 Euro geprellt zu haben. Die Firma verkaufte teure Modellautos, die von Straftätern in der Psychiatrie gebaut wurden.