Der VfB hat einen neuen Mann hinterm Mikrofon: Holger Laser gab gegen Dynamo Moskau seinen Einstand in der Arena. Der 41-Jährige will eine gute Show bieten, eine Sache geht er jedoch britisch-puristisch an.

Stuttgart - Das Wiedersehen auf dem Rasen der Mercedes-Benz-Arena ist für Holger Laser am Mittwochabend ein gutes Omen gewesen – also hat er gleich mit Kevin Kuranyi abgeklatscht. Denn damals, als der heute 41-Jährige noch ein Neuling als Reporter für den Fernsehsender B.TV war, da hat Laser sein erstes VfB-Interview mit dem blutjungen Kevin Kuranyi geführt. „Insofern war es sehr schön, dass Kevin dabei war, als für mich wieder etwas Neues begann.“ Immerhin gab Laser seinen Einstand als neuer VfB-Stadionsprecher, als Kuranyi im Play-off-Hinspiel der Europa League den VfB-Gegner Dynamo Moskau als Kapitän aufs Feld führte.

 

Holger Laser, aufgewachsen im Sindelfinger Teilort Maichingen, beerbt in Stuttgarts größtem Stadion Christian Pietschmann, genannt „Pietschi“, als Mann hinter dem Mikrofon. Dies passierte nicht, weil „Pietschi“ nach zwölf Jahren im Amt plötzlich die Nase voll vom VfB hatte, sondern weil er in seinem Hauptberuf als Redakteur des SWR nun in leitender Funktion noch stärker in den Job eingebunden ist.

„Als man mich gefragt hat, ob ich den Job übernehme, habe ich natürlich sofort Ja gesagt“, erzählt Holger Laser, der beim VfB kein unbekanntes Gesicht ist. Denn der ehemalige Amateurkicker des GSV Maichingen ist seit Jahren der Reporter des Clubsenders „VfB-TV“ – und versorgt in dieser Funktion die VfB-Fans mit Interviews, Reisereportagen und Analysen rund um ihren Lieblingsclub.

Bald kommt der Torspruch mit Wiedererkunnungswert

Vor ein paar Tagen hat sich Holger Laser hinter dem Mikrofon der Mercedes-Benz-Arena schon einmal warm sprechen können, als der VfB II in der dritten Liga gegen den Karlsruher SC spielte. „Da war noch alles ganz neu, die Regiebesprechung mit den Kameras von Stadion-TV, die Absprachen mit unserer Marketingabteilung“, erzählt Laser, „da hatte ich gar keine Zeit, um groß nachzudenken.“ Am Mittwoch, vor seinem Einstand bei den Profis in der Partie gegen Moskau, war das anders. „Da hat’s schon ein wenig gekribbelt“, sagt der Mann mit der sonoren Stimme, der gegen Moskau einen sehr guten Einstand gab. Mit Alex Althofen, einem Deutsch-Russen, der für die Dynamo-Fans die Ansagen in Landessprache machte, hatte er dabei einen kompetenten Nebensitzer.

Einige Dinge will Holger Laser nach seiner Feuertaufe erst einmal auf sich zukommen lassen. Schließlich müssen sich Stadionsprecher und Fans in der Kurve erst beschnuppern. Einen Spruch mit Wiedererkennungswert, wie ihn etwa Michael Buffer beim Boxen („Let’s get ready to rumble“) oder sein Vorgänger Christian Pietschmann („Tor für den VfB – und das ist auch gut so!“) in petto haben, hat Laser noch nicht im Repertoire. „Ich gehe das Ganze erst einmal britisch-puristisch an“, sagt Holger Laser, der bis auf weiteres bei Toren des VfB nur den Namen des Schützen ansagen will. „Danach schauen wir mal, wie es weiter geht. Für Anregungen von den Fans bin ich jedenfalls offen.“