Die StZ hat jetzt einen Leserbeirat. Die 15 Mitglieder sollen die Redaktion künftig beraten und mit den Redakteuren diskutieren.

Psychologie und Partnerschaft: Eva-Maria Manz (ema)

Stuttgart - Was wollen die Leser der Stuttgarter Zeitung? Wie bewerten sie die Veränderungen der vergangenen Jahre in der StZ? Welche Vorschläge haben sie für die Zukunft? Im Juni haben wir unsere Leser, dazu aufgerufen, sich für den neuen Leserbeirat zu melden. Aus zahlreichen Einsendungen haben wir 15 Leser repräsentativ ausgewählt. Die bunt gemischte Gruppe wird künftig zweimal im Jahr in die Redaktionsräume der Stuttgarter Zeitung kommen, mit unseren Journalisten sprechen, sie kritisieren, Ideen und Meinungen einbringen. Der neue Leserbeirat hat jetzt bei seinem ersten Treffen mit Chefredakteur Joachim Dorfs, dem Chef vom Dienst Matthias Schmidt und Lokalchef Holger Gayer diskutiert.

 

Dabei hat sich gezeigt, die Leser bewegen vor allem die Fragen: Wie verändert sich die Zeitung? Wie kann man junge Menschen zum Zeitunglesen bewegen? Und wie kann man verschiedene Kanäle bespielen, im Internet, in Print und auf dem Tablet beispielsweise? Viele der Leserbeiräte haben selbst jugendliche oder erwachsene Kinder – die mal mehr und mal weniger interessiert die Stuttgarter Zeitung aufschlagen und vieles auch online lesen. „Es ist wichtig, irgendwoher unabhängige Nachrichten zu bekommen“, meinte Andreas Bauer, ein Konzernpersonalleiter. „Also ich bin morgens der erste, der zum Briefkasten geht und die Zeitung abgreift“, meinte Lukas Robert, 19, der seine Altersgruppe der jungen Leser im neuen Beirat vertreten möchte. Andreas Engelke sagte, die Zeitung habe einen gesellschaftlichen Auftrag. „Das ist mir wichtig, ich möchte dazu beitragen durch meine Arbeit hier im Leserbeirat.“

Längerfristige Beziehung

Holger Gayer berichtete den Leserbeiräten von dem Konzept, das hinter der Lokalberichterstattung der Stuttgarter Zeitung steckt: „Wir wollen abbilden, was in der Stadt geschieht, wollen Debatten anstoßen und dem Leser helfen, sich zu orientieren.“ Andrea Asche lobte die Idee der Zeitung, mit einem Service wie etwa dem Schulatlas Informationen für die Leser praktisch aufzuarbeiten. Martin Huttenlocher sieht den Auftrag der Zeitung darin, aufzuklären: „Aktuell beim Thema Wasser. Rohrbrüche und der steigende Wasserpreis – da fragen sich doch die Stuttgarter: Was ist da los? Ist alles marode?“ Das solle die Zeitung heraus finden. Wolfgang Schimpeler wünschte sich von der StZ aber auch, mehr über Europa zu berichten. Jutta Beate Schmidt, gab zu bedenken: „Die Stuttgarter Zeitung ist aber dennoch regionaler und sollte hier ihren Schwerpunkt haben.“ Eberhard Keller, hat eine Idee, wie sich beides vereinbaren ließe: Er wünscht sich, dass die Stuttgarter Zeitung wieder stärker zum Leitmedium für Baden-Württemberg wird. „Die StZ hätte das Potenzial, und sollte auch über die Region Stuttgart hinaus ausführlicher berichten.“

Der Chefredakteur Joachim Dorfs notierte sich die Anregungen der Beiräte und stellte fest: „Für uns ist der Austausch zwischen Redaktion und Lesern wichtig.“ Deshalb wolle die Redaktion den Kontakt pflegen. Der Leserbeirat sei ein Teil davon: eine längerfristige Beziehung mit Vertretern aus der Leserschaft der StZ, die die Berichterstattung begleiten.