Neuer Vorfall bei Normannia MVV schmeißt Manager raus
Erneut gerät die Heidelberger Burschenschaft Normannia wegen rechtsextremer Umtriebe in die Schlagzeilen. Jetzt verliert ein „Alter Herr“ der Verbindung deshalb seinen Job.
Erneut gerät die Heidelberger Burschenschaft Normannia wegen rechtsextremer Umtriebe in die Schlagzeilen. Jetzt verliert ein „Alter Herr“ der Verbindung deshalb seinen Job.
Mannheim - Der Mannheimer Energieversorger MVV trennt sich mit sofortiger Wirkung vom Geschäftsführer seiner Tochtergesellschaft Regioplan. Zuvor hatte die linke Internetplattform „Indymedia“ ein Foto veröffentlicht, das offenbar bei einem Verbindungsfest der umstrittenen Heidelberger Burschenschaft Normannia entstanden ist. Der Manager, der im Verbindungshaus als „alter Herr“ ein- und ausgehe, hält darauf ein Glas Bier steil nach oben in die Kamera. Neben ihm sitzt ein farbentragender Burschenschaftler, der seinen rechten Arm ebenfalls nach oben hebt, allerdings ausgestreckt ohne Bierglas zum Hitlergruß. Bei ihm soll es sich um einen Mann aus Köln handeln.
Die MVV hatte den Manager bereits am Montag freigestellt und von ihm eine Erklärung gefordert. „Nach Abschluss der Prüfung“ erfolge nun die endgültige Trennung, sagte ein Sprecher der MVV. Das Unternehmen dulde keinerlei Nähe zu rechtsradikalen Positionen. „MVV steht für Toleranz, Vielfalt und Gerechtigkeit, gleichzeitig für Null Toleranz gegenüber jeglicher Form von politischem Extremismus.“ Regioplan unterstützt Kommunen bei der Planung von Baugebieten und Stadtentwicklungsprojekten und zählt etwa 20 Mitarbeiter. Die in Heidelberg erscheinende „Rhein-Neckar-Zeitung“ hatte als Erste über den Vorfall berichtet.
„Normannia“ war vor einem Monat wegen eines mutmaßlich antisemitischen Angriffs in die Schlagzeilen geraten. Bei einer Feier im Verbindungshaus war das Mitglied einer befreundeten Heidelberger Burschenschaft beleidigt und mit Gürteln geschlagen worden, nachdem er angegeben hatte, dass sich unter seinen Vorfahren auch Juden befänden. Die schlagende Verbindung löste daraufhin ihre studentische Abteilung auf und distanzierte sich von dem Vorfall. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft laufen noch.