Fuchs, Wildschwein und Co auf der Spur: Von September an gibt es in Korb auf dem Hanweiler Sattel den Waldkindergarten Waldbande, der Kindern Tag für Tag Naturerlebnisse bieten will.

Rems-Murr: Anette Clauß (anc)

Korb - Der grün-rote Bauwagen auf einer großen Wiese beim Hanweiler Sattel ist für übles Schmuddelwetter reserviert. An anderen Tagen werden die Steppkes vom neuen Korber Waldkindergarten Waldbande draußen unterwegs sein. „Wir wollen Naturnähe ermöglichen und erfahrungsgemäß haben fast nur die Eltern ein Problem mit Regen, nicht die Kinder“, sagt Matthias Greiner, der betont: „Wir sind aber kein Survival-Camp.“ Greiner ist der erste Vorsitzende des Mitte Mai gegründeten Vereins Waldbande. Und letzterer ist der Träger des Kindergartens, der im September den Betrieb aufnimmt. Am Sonntag kann man sich beim „Tag des offenen Bauwagens“ ein Bild davon machen.

 

Neuer Verein Waldbande

Dass die Gemeinde Korb künftig einen Waldkindergarten zu bieten hat, ist einer Elterninitiative zu verdanken. Die hatte auf der Suche nach einem geeigneten Standort für einen Bauwagen das gemeindeeigene Gelände beim Hanweiler Sattel entdeckt, auf dem die Naturpädagogin Carola Wolfinger seit einigen Jahren Naturerlebnis-Angebote für Schulkinder macht. „Wir haben bei der Gemeinde gefragt, ob wir dort einen zweiten Bauwagen aufstellen dürfen“, erzählt Sabine Jenner, die zweite Vereinsvorsitzende. Da Carola Wolfinger ohnehin auf der Suche nach einem Träger war, haben sich alle zusammengetan und den Verein Waldbande gegründet. Der kann nachmittags Naturangebote für ältere Kinder bieten. So bleibe der Nachwuchs nach der Kindergartenzeit in engem Kontakt mit der Natur, sagt Carola Wolfinger: „Kinder haben von Natur aus diese Verbindung, aber sie wird ihnen oft aberzogen.“

Themenwochen zu Fuchs, Wildschwein und Co.

Drei Erzieherinnen kümmern sich um die Kindergartenkinder, die morgens zwischen 7.30 und 8.30 Uhr eintrudeln und zunächst frei spielen dürfen. Nach einem Morgenkreis geht es dann in den Wald – drei feste Flächen im Forst habe man ausgesucht, erzählt Matthias Greiner. Dort dürfen die Kinder ebenfalls frei spielen, die Erzieherinnen werden aber auch Impulse geben, damit sie vieles über die Natur lernen – auch dank ihres Forscherdrangs. „Wir planen Themenwochen, zum Beispiel über den Fuchs oder das Wildschwein“, sagt Sabine Jenner.

Für das Angebot zahlen Eltern 200 Euro monatlich, hinzu kommt der jährliche Vereinsbeitrag von 50 Euro. Anregungen und Kritik vonseiten der Eltern seien ausdrücklich erwünscht, sagt Matthias Greiner: „Sie haben ein Mitspracherecht und sollen ihr Kind nicht nur abgeben.“