Das noch recht neue Café am Holzmarkt in Ludwigsburg kombiniert Cocktailbar und Brunchcafé. Beim Marketing setzt Besitzer und Betreiber Ahmet Akseven auf Influencer.

Seit Ende Juli vergangenen Jahres gibt es dort eine neue Cafébar, wo früher der Unverpacktladen „Ohneplapla“ war. Ihr Name „Vivant“ stammt aus dem Französischen und bedeutet „lebhaft“. Der Titel ist nicht zufällig gewählt, meint Besitzer und Betreiber Ahmet Akseven: „Damit wollen wir auch die Stadt in dem Fall lebhafter machen.“

 

Das Konzept der Cafébar ist schnell erklärt. Am Tag gibt es Kaffee, Tee, Brunch und andere Frühstücksleckereien, am Abend gibt es Desserts und Cocktails. Alles wird in der Küche zubereitet, den hausgemachten Eistee gibt es in fünf verschiedenen Sorten. Brunch-Highlight ist das 45 Euro teure „Vivant-Special“, eine Etagere mit allem, was die Cafébar an Obst und Frühstücksleckereien zu bieten hat.

Vom Kfz-Mechaniker zum Café-Betreiber

„Die Idee, ein Café aufzubauen, hatten wir schon relativ lange“, berichtet Akseven unserer Zeitung. Die Geschichte bis zur Eröffnung des Cafés ist allerdings alles andere als linear. Ins Arbeitsleben startete der 28-Jährige als Kfz-Mechatroniker. Um sein Gehalt aufzubessern, fing er an, nebenbei noch in der Gastronomie zu arbeiten. Nach Abschluss der Lehre landete er schließlich bei Porsche. Doch voll erfüllt war er dabei nicht, eher „irgendwie unterfordert“.

Avocado-Stulle beim Vivant Foto: S/imon Granville

Deshalb blieb Akseven weiter in der Gastronomie: „Nach etwas Zeit hat man es zwar dann finanziell nicht mehr nötig, aber aus Spaß hat man trotzdem weitergearbeitet.“ Mehr Jobs, mehr Erfahrung, mehr Ehrgeiz. Gemeinsam mit seiner Frau Evi Akseven wollte er dann etwas Neues wagen. Als am Holzmarkt die Fläche frei wurde, brachen sie alles ab und gründeten das Café.

Keine Sorgen wegen wirtschaftlicher Lage

Wegen der wirtschaftlichen Lage in der Gastronomie machte sich Akseven keine Sorgen: „Die Thematik läuft schon seit mehreren Jahren oder Jahrzehnten“, sagt der ausgebildete Kfz-Mechaniker. Viele Nicht-Gastronomen machten sich deshalb unberechtigt Sorgen, es gäbe immer Menschen, die Essen konsumieren würden. In jedem Bereich gäbe es Vor- und Nachteile, so auch in der Gastronomie. Trotzdem sei die Lage nicht einfach. Um sich in Ludwigsburg zu etablieren, setzten die Betreiber auf eine besondere Strategie: Influencer. Mit gezielten Kollaborationen wollte man die Cafébar bewerben. Mehrere Videostars kamen tatsächlich: „Also ich kann jetzt gefühlt eine Liste nennen“, sagt Akseven auf Nachfrage nach Namen. Die bekanntesten davon sind die TikTok-Influencerinnen „unterwegsmitjasmin“ und „valerialesecret“.

Die Cafébar Vivant am Holzmarkt, da, wo früher der Unverpacktladen lag Foto: Simon Granville

Frau Evi hilft bei Küchenkreationen und Deko

Auch bei der Inneneinrichtung hat man sich Mühe gegeben. Sie kombiniere Retro-Elemente mit modernem Stil, beschreibt Akseven. Ins Auge sticht die Theke, auf der in Grün eingerahmt der Name des Cafés in Kursivschrift steht. Dabei hätte ihm seine Frau Evi geholfen, erklärt der 28-Jährige. Die könne es in der Küche und bei der Deko besser als er, weil „da hat eine Frau natürlich immer ein bisschen mehr im Kopf als ein Mann“.

Auch für die Zukunft ist noch mehr in Planung. Mehr Eigenkreationen soll es auf der Karte geben und die Speisen öfter durchwechseln. Nachts soll es auch mal Veranstaltungen geben – es ist ja auch eine Cocktailbar, so der Betreiber.