Viel Gemüse, wenig Fleisch: Mit Köstlichkeiten aus der Levante lockt Wirt Nima Nafeei ins Noa bei der Boa. Mit den Investitionen für das neu eröffnete Restaurant an der Tübinger Straße unterstreicht der 42-Jährige, dass er an die Zukunft der Gastronomie glaubt.
Stuttgart - Levante leitet sich vom lateinischen Wort levare ab und bedeutet Sonnenaufgang. Im Osten geht die Sonne auf. Im Orient, dem Morgenland, strahlt sie also besonders intensiv. Die Region Levante umfasst Syrien, Libanon, Jordanien, Israel und Palästina am östlichen Mittelmeer – Länder, die bei uns im Abendland neuerdings für einen kulinarischen Sonnenaufgang sorgen.
Leichte Speisen aus der Levante-Region gelten als Food-Trend. Ein Tisch, viele kleine Mezze-Schüsseln – auf die orientalische Art des Genusses setzt der vielseitig engagierte Wirt Nima Nafeei in seinem Restaurant Noa, das er quer gegenüber der Disco Boa an der Tübinger Straße eröffnet hat. Wenige Schritte weiter betreibt er das Burgerheart. Zu seiner Gastrofirma 7 Seconds gehören auch die beiden Oh Julias auf dem Killesberg und im Dorotheen-Quartier, eine Event-Location sowie eine „Ghostkitchen“, ein Restaurant, das nur Essen ausliefert.
Hülsenfrüchte sind Stars
„Noa ist eine Frau, die sich im Orient auf eine Reise macht“, erklärt Nafeei. Noas Reise lässt sich von der Pandemie nicht stoppen. Mit einem Pop-up-Restaurant mit diesem Namen war er bereits im Bosch-Areal und auf dem Killesberg. Jetzt hat das Noa ein festes Zuhause in der City gefunden (ist vorerst werktags von 16 Uhr an geöffnet, am Wochenende von 12 Uhr an). Mit der Investition für das liebevoll eingerichtete Lokal zeigt der 42-Jährige, dass er auch in harter Coronazeit an die Zukunft der Gastronomie glaubt.
Wer das Noa betritt, wird mit Klängen aus Bagdad empfangen, mit dem Geruch von Gewürzen aus Marrakesch. Mosaike erinnern an Beirut. Typisch für levantinische Küche ist ihre aromatische, leichte Art. Hülsenfrüchte sind die Stars. Die Auswahl an kleinen Gerichten ist enorm. Die Kichererbse ist die Basis für Hummus und Falafel. Für die Küstengebiete ist der Fisch typisch. Auf der Noa-Karte steht etwa die Dorade. „Wir wollen einen Raum schaffen, der Kulinarik, Kunst und Entertainment vereint und ein ganz neues Erlebnis kreiert“, betont Geschäftsführer Nima Nafeei und versichert: „Die Zutaten und Gewürze, aber auch Weine importieren wir zum großen Teil aus dem Orient.“ Fleisch spielt eine Nebenrolle. Die Sehnsucht nach der Ferne soll zu einem Trip à la Tausendundeine Nacht mitten in Stuttgart führen, ohne ins Flugzeug zu steigen.