„Die Wilhelma wimmelt“, heißt das neueste Wimmelbuch von Tina Krehan. Fast alle der gezeichneten Figuren auf den fünf Doppelseiten gibt es wirklich. Reale Besucher, Mitarbeiter und Tiere sind das Vorbild gewesen – es gibt viel zu entdecken.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Stuttgart - Eine Tierpflegerin wirft einem Nilpferd ein Brötchen ins Maul, auf einer Wiese streckt sich eine Frau auf der Yogamatte, während ein Pärchen bei den Erdmännchen mit dem Handy ein Selfie von sich macht. Es gibt – typisch für ein Wimmelbuch – viel zu entdecken auf den fünf Doppelseiten von „Die Wilhelma wimmelt“, das Tina Krehan gezeichnet hat.

 

Eine Besonderheit des Buchs, das im Silberburg-Verlag erschienen ist: fast alle Figuren sind echt. Ende November/Anfang Dezember konnten sich Besucher für das Buch fotografieren lassen, auch Freunde und die Mitarbeiter des Zoos hat die im Stuttgarter Süden lebende Zeichnerin verewigt. „Das ist eine schöne Geschichte“, findet der Direktor der Wilhelma, Thomas Kölpin. Er selbst ist im Elefantengehege zu finden, seine drei Kinder und seine Frau sitzen derweil auf einer Picknickdecke. Eine besondere Überraschung dürfte ein befreundetes Paar der Zeichnerin beim Blick ins Buch erleben. Es plant seine Hochzeit zu zweit in Südafrika – Tina Krehan zeigt die beiden als Hochzeitspaar im Blütenregen vor dem Seerosenteich.

Viele Besucher wollten bei den Erdmännchen stehen

Tina Krehan hat zum ersten Mal nahezu komplett auf reale Vorbilder gesetzt, aber, wie sie berichtet, sicher nicht zum letzten Mal. „Ich hatte das Gefühl, ich war mit allen in der Wilhelma“, sagt die zweifache Mutter. Auch ihre eigene Familie ist im Buch abgebildet – sogar auf jeder Seite. Ein Fotograf taucht ebenfalls immer wieder auf: Der Mann ist vom Pech verfolgt, sogar seine Kamera wird ihm von einem Raben stibitzt. Den Fotografen habe sie erfunden, weil Kinder es lustig finden, wenn jemandem auch mal etwas Blödes passiere.

Die echten Besucher sind alle gut gelaunt zu sehen. Sie durften Wünsche angeben, wo sie auftauchen wollen. Ein Mann bat zum Beispiel, vor den Okapis zu stehen – sein Tattoo solle doch bitte auch zu sehen sein. Anderen war das Kuscheltier des Kindes oder der Kinderwagen als Erkennungszeichen wichtig. Am beliebtesten seien das Erdmännchen- und das Elefantengehege gewesen, deshalb habe sie manche „umsetzen“ müssen. Etwa vier Monate hat Tina Krehan an dem Buch gesessen, vor zwei Wochen erst hat sie die letzten Striche gesetzt. Das Buch ist im Wilhelmashop und von Freitag an auch im Buchhandel erhältlich. Es kostet 9,90 Euro.