Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Im Fernsehen gab sich Lena gerne zickig, ließ sich siezen und leistete sich unverschämt-arrogante Auftritte etwa im Interview mit Frank Elstner zum Song Contest 2011 oder bei einem auf Arte ausgestrahlten Streifzug durch das nächtliche Berlin. In der ARD-Sendung „Inas Nacht“ lungerte sie lustlos herum, als nicht mehr sie, sondern das aufgewecktere Duo Joko und Klaas im Mittelpunkt stand. Zu den Konzerten ihrer Tour 2011 kamen trotz solcher Allüren vor allem Mädchen: „Lena war an diesem Abend genau die coole große Schwester, die sich die vielen Mädchen im Publikum vielleicht wünschen“, schrieb die StZ zum Auftritt in der Schleyerhalle im April 2011. Sogar für die ganz Kleinen war etwas dabei im Lena-Potpourri: mehrfach trat Meyer-Landrut bei der „Sesamstraße“ auf. Lena wirkte, als könne sie sich nicht zwischen Mädchenpop und Mainstream-Radio, zwischen großer Schwester und entrückter Diva entscheiden.

 

Im Falle des neuen Albums „Stardust“ versucht es die Sängerin mit „Authentizität“. Echt soll ihr Album sein, so wie Lena selbst, denn sie sei heute eine andere als vor zwei Jahren. Was das in ihrem Fall konkret heiße, wurde Lena Meyer-Landrut vor ein paar Tagen im ARD-„Morgenmagazin“ gefragt. Die Antwort: „Ich weiß nicht, ich glaube, ich bin einfach älter geworden – so wie jeder zwei Jahre älter wird.“

Vorgesungen, wie ein Trompetensolo klingen soll

Und musikalisch? Lena steht dazu, dass sie kein Instrument spielen kann. Trotzdem habe sie alle Songs auf „Stardust“ mitkomponiert. Sie habe ihren Co-Komponisten (zumeist die schwedischen Profis Linda Carlsson alias Miss Li und ihr Partner Sonny Gustafsson) einfach vorgesungen, wie die Melodie, das Trompetensolo klingen solle oder „wo ich noch gerne einen Bass hätte“, erzählte die Sängerin dem Wiener Fernsehsender Puls 4.

Ob man ihr das abnimmt oder nicht: wichtig ist, wie das Ergebnis klingt. Auf „Stardust“ hört man hauptsächlich akustische Instrumente, so gut wie keine Elektronik. Das klingt tatsächlich „echt“, und Lena soll offenbar im musikalischen Umfeld von Sängerinnen wie Lily Allen oder Katie Melua platziert werden, vielleicht mit noch gefälligeren Texten und durchweg radiotauglicher, „flotter“ Musik. Swinganleihen kommen da ebenso vor wie eine stark weichgezeichnete Stimme. Jedenfalls klingt „Stardust“ wesentlich freundlicher als „Taken by a Stranger“, die gewagte Single des Vorgängeralbums „Good News“. Gleichzeitig hat der Produzent Swen Meyer, der auch mit Olli Schulz, Tomte und Kettcar zusammenarbeitet, Ungenauigkeiten bei den Gesangsaufnahmen sanft wegretuschiert und dem Album einen Hauch von „Hamburger Schule“-Sound verpasst.

Zwischen Zicke und großer Schwester

Im Fernsehen gab sich Lena gerne zickig, ließ sich siezen und leistete sich unverschämt-arrogante Auftritte etwa im Interview mit Frank Elstner zum Song Contest 2011 oder bei einem auf Arte ausgestrahlten Streifzug durch das nächtliche Berlin. In der ARD-Sendung „Inas Nacht“ lungerte sie lustlos herum, als nicht mehr sie, sondern das aufgewecktere Duo Joko und Klaas im Mittelpunkt stand. Zu den Konzerten ihrer Tour 2011 kamen trotz solcher Allüren vor allem Mädchen: „Lena war an diesem Abend genau die coole große Schwester, die sich die vielen Mädchen im Publikum vielleicht wünschen“, schrieb die StZ zum Auftritt in der Schleyerhalle im April 2011. Sogar für die ganz Kleinen war etwas dabei im Lena-Potpourri: mehrfach trat Meyer-Landrut bei der „Sesamstraße“ auf. Lena wirkte, als könne sie sich nicht zwischen Mädchenpop und Mainstream-Radio, zwischen großer Schwester und entrückter Diva entscheiden.

Im Falle des neuen Albums „Stardust“ versucht es die Sängerin mit „Authentizität“. Echt soll ihr Album sein, so wie Lena selbst, denn sie sei heute eine andere als vor zwei Jahren. Was das in ihrem Fall konkret heiße, wurde Lena Meyer-Landrut vor ein paar Tagen im ARD-„Morgenmagazin“ gefragt. Die Antwort: „Ich weiß nicht, ich glaube, ich bin einfach älter geworden – so wie jeder zwei Jahre älter wird.“

Vorgesungen, wie ein Trompetensolo klingen soll

Und musikalisch? Lena steht dazu, dass sie kein Instrument spielen kann. Trotzdem habe sie alle Songs auf „Stardust“ mitkomponiert. Sie habe ihren Co-Komponisten (zumeist die schwedischen Profis Linda Carlsson alias Miss Li und ihr Partner Sonny Gustafsson) einfach vorgesungen, wie die Melodie, das Trompetensolo klingen solle oder „wo ich noch gerne einen Bass hätte“, erzählte die Sängerin dem Wiener Fernsehsender Puls 4.

Ob man ihr das abnimmt oder nicht: wichtig ist, wie das Ergebnis klingt. Auf „Stardust“ hört man hauptsächlich akustische Instrumente, so gut wie keine Elektronik. Das klingt tatsächlich „echt“, und Lena soll offenbar im musikalischen Umfeld von Sängerinnen wie Lily Allen oder Katie Melua platziert werden, vielleicht mit noch gefälligeren Texten und durchweg radiotauglicher, „flotter“ Musik. Swinganleihen kommen da ebenso vor wie eine stark weichgezeichnete Stimme. Jedenfalls klingt „Stardust“ wesentlich freundlicher als „Taken by a Stranger“, die gewagte Single des Vorgängeralbums „Good News“. Gleichzeitig hat der Produzent Swen Meyer, der auch mit Olli Schulz, Tomte und Kettcar zusammenarbeitet, Ungenauigkeiten bei den Gesangsaufnahmen sanft wegretuschiert und dem Album einen Hauch von „Hamburger Schule“-Sound verpasst.

Viele fühlen sich an Lana Del Rey erinnert

Das Album legt den Schluss nahe, dass Lenas Label sowie ihr Management weiter zweigleisig fahren wollen. Die Jüngeren kriegen Songs über Liebe und pinke Elefanten sowie, via Twitter und Facebook, niedliche Fotos und Videos von unterwegs. Gleichzeitig zeigen PR-Bilder die 21-Jährige im Achtziger-Retrolook, mit halbtransparenten Blusen oder in eng geschnittenen, dunklen Kleidern samt blondierter Mähne – Blogger und Fans fühlten sich an den Stil von Lana Del Rey erinnert. Nicht zuletzt klingt die Single „Stardust“ stark nach den anspielungsreichen Slow-Mo-Songs der US-Sängerin, und der Akustiksound der übrigen Songs auf dem Album ist deutlich erwachsener als bisher.

Wer also ist Lena Meyer-Landrut? Sie ist weiter von allem ein bisschen, für jeden ein bisschen. Ihre Tour wird sie 2013 statt wie 2011 durch halbleere Hallen durch (wahrscheinlich) volle Clubs führen – auf der Suche nach einem schlüssigen Konzept für den ESC-Star, mehr als zwei Jahre danach.

Lena-Fakten

Lena Meyer-Landrut wurde 1991 in Hannover geboren. Nach ersten Schauspiel- und Schülerbandversuchen gelang ihr 2010 beim Vorentscheid für den Eurovision Song Contest der Durchbruch. Anschließend gewann sie den Wettbewerb. Stefan Raab war anfangs ihr begeisterter Mentor: „Du bist ein Chamäleon, eine Gazelle, eine Nachtigall, ein Wolpertinger“, schwärmte er 2010. Der Entertainer hat auch die ersten beiden Lena-Alben produziert. Jetzt wirkt er eher im Hintergrund: Raab ist an Lenas Label (U.S.F.O.) sowie an ihrer Managementfirma (Brainpool) beteiligt.

„Stardust“ ist Lenas drittes Album. Die Sängerin hat an der Komposition mitgewirkt. Es erscheint morgen und kann auf Lenas Homepage bereits vorab gehört werden.