Eigentlich hat die Ludwigsburger Crossover-Band Kniffler’s Mum schon vor Monaten ihr letztes Konzert gegeben. Nun meldet sich die Gruppe posthum noch einmal – mit einem neuen Album.

Ludwigsburg - Mit jeder Band geht es irgendwann einmal vorbei, wichtig ist nur, wie. Im Guten haben sich zuletzt etwa das Liedermacherduo Mal Zwischendurch und die Ludwigsburger Band Kniffler’s Mum getrennt: die einen verdienen jetzt mit gewöhnlichen Jobs ihre Brötchen, Letzteren ist der Frontmann abhanden gekommen. Doch unlängst hat sich die Band posthum noch einmal gemeldet – mit einem neuen Album. Die Songs waren eh schon mehr oder weniger fertig, also werden sie eben veröffentlicht. Der im großen Popbusiness gern vorgebrachte Einwand, da wolle jemand Kasse machen, lässt sich in dem Fall nicht halten – zumal Kniffler’s Mum vor allem live eine Wucht waren.

 

Weil dieser Vertriebskanal nicht mehr zur Verfügung steht, ist das Album digital erschienen; dazu wurden einige Platten „als Sammlerstück“ gepresst, wie die Band mitteilt. Musikalisch darf man gratulieren: der eher postpubertäre Party-Crossover ist zu einer Mischung aus Spätneunziger-Rap und einem knalligen, in dieser Zeit ebenfalls beliebten Nu Metal à la Limp Bizkit erwachsen.

Im gelungenen letzten Song „Bandsterben“ berichten Kniffler’s Mum vom wegbrechenden Publikum und dem stetig wachsenden Friedhof der Lieblingsbands – „falls nicht, ist das Popbüro die einzige Instanz, die euch am Leben hält“. Sogar der Albumtitel ist selbstironisch: „Die Gema zahlt die Rente“.

Mehr zum Pop in der Region Stuttgart gibt’s bei kopfhoerer.fm – auch auf Facebook.