Für 599 Euro im Jahr fliegen, so viel man will. Das Angebot von Wizz Air ist nicht das erste seiner Art – und es hat Tücken.
Es muss vor etwa drei Jahrzehnten gewesen sein, vielleicht ist es auch schon etwas länger her. Die Parkplatz-Flatrate in den Innenstädten war jedenfalls ebenso wenig Thema wie die Klimakrise, das Handy für Normalbürger noch nicht erfunden, ebenso wenig das Internet. Da hatte die US-Fluglinie Delta ein Päckchen im Angebot, das zwar Europäer, aber keine Amerikaner buchen konnten. Im Reisebüro, versteht sich, nicht online. Fliegen, einen Monat lang, so viel man will. 699 Mark pauschal hat das gekostet, rund 350 Euro. Von New York ging es an die Niagarafälle, von dort nach New Orleans, dann nach Chicago und Key West. Alles Standbye, alles ohne Probleme, alles ohne versteckte Kosten.
Ziele im Osten Europas
Nun hat die Billigairline Wizz Air ein neues Programm gestartet. Ein Jahr fliegen zum Flatrate-Preis. 599 Euro kostst das, all you can fly. Von Stuttgart aus fliegen die Ungarn zum Beispiel nach Tirana, Budapest und Bukarest, von Hamburg, Berlin oder Frankfurt (Hahn) aus sind mehr Ziele im Portfolio, vorwiegend in Osteuropa. Allerdings lohnt sich vor dem Klick ein Blick ins Kleingedruckte.
Es gibt noch Extrakosten
So ganz ist der Flugpreis mit der Flatrate nämlich doch nicht abgegolten. 9,99 Euro pro Flug ruft die Gesellschaft zusätzlich auf. Das ist günstig, aber das sind die Angebotspreise bei dieser und anderen Billigairlines auch. Die günstigsten Offerten kosten gerade mal zehn Euro mehr, ganz ohne Flatrate-Programm für Vielflieger. Gebucht werden kann maximal drei Tage vor Abflug – aber nicht auf allen Strecken. Besonders gut gebuchte Destinationen, so die Vermutung, bleiben außen vor – so wie das Gepäck. Vor drei Jahrzehnten war das natürlich noch dabei. Jetzt gibt es sogar Airlines, die Handgepäck extra berechnen. Spanien hat deswegen gerade vier Gesellschaften zu Strafen verdonnert. Wizz Air war nicht dabei.