Tiger haben eine lange Tradition in der Wilhelma. Zu verdanken haben die Besucher dies dem einstigen Direktor Albert Schöchle. Im Jahr 1952 lockten „Indische Dschungeltiere“ mit den ersten Elefanten und Tigern die Besucher in den zoologisch-botanischen Garten, der nach dem Zweiten Weltkrieg noch in seinen Anfängen steckte. Kein billiges Unterfangen – doch die Stuttgarter waren entzückt. Das Finanzministerium zeigte sich dagegen weniger begeistert und entschied: „Die wilden Tiere haben zu verschwinden.“ Doch dem „Schlitzohr“ Albert Schöchle gelang es, den damaligen Finanzminister Karl Frank umzustimmen. Aus einer „vorläufigen Genehmigung“ wurde schließlich ein Daueraufenthalt von Tigern am Neckar. Und die Raubkatzen avancierten schnell zu Publikumslieblingen, denn über mangelnden Nachwuchs konnten sich die Wilhelma-Verantwortlichen nicht beklagen.