Die Stadt Hamburg hat ein Haus gekauft, in dem die Stiftung John Neumeier ein Ballettinstitut einrichten will. Geplant ist ein Ort der Auseinandersetzung mit dem Tanz.

Stadtleben/Stadtkultur/Fildern : Andrea Kachelrieß (ak)

John Neumeier hat in den fünfzig Jahren seiner Karriere als Ballettdirektor und Chefchoreograf des Hamburger Balletts nicht nur das neoklassische Ballett mitgeprägt, sondern auch eine einzigartige Sammlung aus Gemälden, Zeichnungen, Fotografien, Grafiken, Skulpturen, Figuren und Gebrauchsgegenständen zusammengetragen.

 

Neben einer Bibliothek zur Geschichte des Tanzes sind Dokumente, Manuskripte und Autografen archiviert. Nun hat der Hamburger Senat beschlossen, eine Gebäude zu erwerben, um diese Sammlung und das Werksverzeichnis zum Gesamtwerk seiner über 170 Ballette dauerhaft für Hamburg zu sichern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Internationaler Ort des Austauschs

Zu der Entscheidung sagt der Hamburger Kultursenator Carsten Brosda: „John Neumeier hat in den letzten Jahrzehnten die Ballett-Welt geprägt wie kaum ein anderer. Zusammen mit der Stiftung John Neumeier ist es nun gelungen, den unermesslichen Schatz seines Gesamtwerkes und seiner bedeutenden Ballettsammlung dauerhaft für Hamburg zu sichern und zugänglich zu machen.“ Und der Kultursenator weiter: „Das Institut John Neumeier soll nicht nur das Werk unseres Ehrenbürgers sichern, sondern auch ein internationaler Ort der Auseinandersetzung mit dem Tanz sein.“

15 Millionen Euro für Kauf und Sanierung des Instituts

John Neumeier freut sich darüber, dass sein Archiv eine gesicherte Zukunft hat und verweist auf dessen Bedeutung für seine Kunst. „Meine Ballettsammlung ist als stetige Inspiration meiner vielfältigen Werke mein Leben lang gewachsen“, so Neumeier und ergänzt: „Insofern war mir schon lange klar, dass dieses umfassende Anschauungsmaterial nicht nur für die Recherche meiner eigenen Arbeit bestimmt ist.“

Mit dem neu entstehenden Institut John Neumeier am Mittelweg 55 wird die Sammlung dauerhaft gesichert und erstmals öffentlich zugänglich. Betreiben soll es die 2006 gegründete Stiftung John Neumeier, die die Förderung von Kunst und Kultur zum Ziel hat und das Werk Neumeiers pflegen soll. Hamburg stellt für den Kauf, die Sanierung und den Umbau der Immobilie 15 Millionen Euro zur Verfügung.