An entspannten Frühstücksmöglichkeiten fehlt es am Killesberg, findet Anna Butters, und startet ihr eigenes Frühstücks-Pop-up im Bellevue Restaurant. Alles über eine Nachbarschaftsinitiative der kulinarischen Art.

Stadtkind: Petra Xayaphoum (px)

Anna Butters wohnt auf dem Killesberg. Viel Grün, viel Wohnfläche, aber: wenige Frühstücksmöglichkeiten. „Das vermissen wir hier“, sagt die Mutter von drei Kindern. Und so beschließt sie am vergangenen Weihnachtsfest, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und es im Bellevue Restaurant, das im Februar regulär geschlossen hat, mit einem Frühstücks-Pop-up, dem „Frühstückshimmel“, zu probieren.

 

Frühstück von Nachbarn für Nachbarn

„Am 8. Februar geht es los, wir werden vier Wochen lang freitags bis sonntags von neun bis 14 Uhr geöffnet haben“, sagt sie. Die Aufregung vor dem Start steigt von Tag zu Tag, „jeden Abend fällt mir noch etwas ein“, sagt Anna. Sie ist kein Gastro-Profi, geht einem ganz anderen Hauptberuf nach, hat zwar während des Studiums in Gastronomien gearbeitet, kocht und backt sonst aber nur in ihrer eigenen Küche. Unterstützung bekommt sie bei ihrem Vorhaben daher von Alex Scholz‘ Bellevue-Team. „So ist aber auch das Konzept des Pop-ups: von Nachbarn für Nachbarn sozusagen. Es wird kein High-End-Frühstücks-Spot sein, sondern einfach ein schöner Ort, an dem man mit herzlichen Leuten in entspannter Atmosphäre frühstücken kann“, sagt die Stuttgarterin.

Gefrühstückt wird à la carte, also nicht in Büffetform. Dabei finden sich auf der kleinen, aber feinen Frühstückskarte neben verschiedenen Eierspeisen aus Bio-Eiern wie Egg Benedict, selbst gemachten Müslis, Aufstrichen und Marmeladen auch Kleinigkeiten für Vegetarier:innen und Veganer:innen sowie Menschen mit Lebensmittelunverträglichkeiten. „Es wird nicht die größte Auswahl sein, aber jede und jeder wird etwas zu essen finden“, verrät die Quereinsteigerin. Die Backwaren aus Sauerteig kommen vom Bäcker Baier aus Herrenberg, der einigen Stuttgarter:innen auch von seinem Stand in der Markthalle oder durch seine Auszeichnung „Weltbäcker des Jahres 2018“ bekannt sein könnte.

Dazu gibt es ein klassisches Getränke-Angebot mit Kaffeespezialitäten, Tee, zwei frisch gepressten Säften und Crémant aus dem Elsass. Wasser kommt in einer Karaffe umsonst auf den Tisch. „Ich verstehe nicht, warum man in Deutschland für ein Wasser teilweise immer noch fünf Euro zahlen muss“, sagt Anna. Was nicht verfrühstückt wird, wird am nächsten Tag zum Beispiel in Armen Rittern verarbeitet. „So wenige Lebensmittel wie möglich sollen in die Mülltonne kommen“, sagt Anna, „am besten nichts.“ Um die Planung der Bestände und Kapazitäten zu erleichtern, kann man daher (muss aber nicht) im Voraus auf der Homepage des Bellevues reservieren.

Falls das Wetter mitmachen sollte, wird auch die Terrasse mit dem nicht zu verachtenden Ausblick bespielt werden.

Frühstückshimmel, Bellevue, Stresemannstr. 38, Stuttgart-Nord, 8.2.-2.3.: Fr-So 9-14 Uhr