Der Technologiekonzern Trumpf will mit einem Münchner Unternehmen ein System zur Abwehr von Drohnenschwärmen entwickeln. Geschieht dies von Ditzingen aus?

Das Ditzinger Unternehmen Trumpf und das Unternehmen Rohde & Schwarz aus München kooperieren bei der Entwicklung eines einsatzfähigen Systems zur Abwehr von Drohnenschwärmen. Die Unternehmen reagieren damit auf eine Bedrohung, die sich unter anderem im Ukraine-Krieg als hochgefährlich erwiesen hat: koordinierte Angriffe mit Hunderten von Drohnen. Mit entsprechenden Informationen ist die Geschäftsführung von Trumpf anlässlich der Bilanzpressekonferenz vor wenigen Wochen an die Öffentlichkeit gegangen.

 

Trumpf: Drohnenabwehr wird „an verschiedenen Standorten entwickelt“

Offen blieb zu diesem Zeitpunkt, ob die Drohnenabwehr am Stammsitz in Ditzingen entstehen wird. Das Unternehmen hält sich auf Nachfrage bedeckt. „Die Drohnenabwehr wird an verschiedenen Standorten im Trumpfkonzern entwickelt und gebaut“, teilt ein Unternehmenssprecher lediglich mit.

„Es gibt, glaube ich, in Deutschland, in Europa, wenn nicht weltweit, kein Unternehmen, das die Interaktion zwischen Laserstrahlung und Materialien besser versteht als wir“, hatte die Vorstandsvorsitzende von Trumpf, Nicola Leibinger-Kammüller, bei der Bilanzpressekonferenz gesagt.

Trumpf-Technologie soll laut der Vorstandsvorsitzenden „nicht als Waffe gegen Menschen eingesetzt“ werden. Foto: Simon Granville

Die beiden Unternehmen teilten mit, sich der Bedeutung bewusst zu sein, ihre Technologien ausschließlich defensiv zur Bewältigung von neuen Sicherheitsrisiken einzusetzen. Maßgeblich bleibe, „dass Trumpf-Technologie nicht als Waffe gegen Menschen eingesetzt wird“, sagte die Trumpf-Vorstandsvorsitzende Nicola Leibinger-Kammüller. An diesem ethischen Grundsatz werde sich auch in Zukunft nichts ändern.

Trumpf: Mit Laser Drohne vom Himmel holen

Laser gelten als Ergänzung zu klassischen Abwehrsystemen. Sie sind den Angaben zufolge präzise, nahezu unbegrenzt verfügbar und im Betrieb relativ günstig. Mit einem Laser könne man binnen Sekunden eine Drohne vom Himmel holen. Die Technologie hat jedoch auch Nachteile: Sie sei wetterabhängig und derzeit auf Reichweiten von maximal fünf Kilometern begrenzt.