Der Europa-Park hat sein sechstes Hotel im nordischen Stil bauen lassen. Neben der Wasserwelt derzeit wird derzeit auch am Themenpark Skandinavien gebaut. Doch die Besucher müssen sich noch etwas gedulden.

Baden-Württemberg: Heinz Siebold (sie)

Rust - Der Europa-Park in Rust (Ortenaukreis) hat am Freitag sein sechstes Hotel offiziell eingeweiht: das Viersternehaus Kronasar. Das Ensemble im skandinavischen Stil – Häuser unterschiedlicher Bauweise mit bis zu sieben Stockwerken, 276 Zimmern und 28 Suiten mit insgesamt 1300 Betten – kann von Ende Mai an Gäste aufnehmen. Eine Übernachtung im Doppelzimmer für zwei Erwachsene kostet 215 Euro, im Deluxe-Zimmer mit zwei Schlafzimmern wird ein Aufschlag von 125 Euro fällig. Die Royal-Deluxe-Suite für sechs Personen mit ausfahrbarer Sauna kommt auf 730 Euro pro Nacht. Der Eintritt in den Europa-Park ist dabei allerdings nicht inbegriffen. Ein Erwachsener zahlt 52 Euro.

 

Ein Hotelier wollte der Maschinenbauingenieur Roland Mack (69) eigentlich nicht werden. „Wir haben aber niemanden gefunden, der ein Hotel aufmachen wollte“, sagt der Parkinhaber und -mitgründer im Rückblick. „Dann haben wir es halt selbst gemacht.“ 1995 eröffnete das Hotel Andaluz, und fast ein Vierteljahrhundert danach nun eben mit Kronasar das sechste Hotel nach nur 25 Monaten Bauzeit. Damit hat der Europa-Park mit 5800 Betten die höchste Hoteldichte in Deutschland. Der größte Freizeitpark Europas beschäftigt rund 5000 Menschen und zieht jährlich mehr als fünf Millionen Gäste an.

Verbindung Hotel und Park hat sich offenbar bewährt

Und es werden wohl noch mehr werden, wenn die Wasserwelt Rulantica gegenüber von Kronasar im Herbst eröffnet. „Die Verbindung von Hotel und Park“ habe sich als funktionierendes Geschäftsmodell erwiesen und werde sich mit der Wasserwelt fortsetzen, sagt Mack. Eine solche „Kombination von Indoor-Wasserwelt und Hotel“ gebe es weltweit bisher nicht. „Die Branche schaut sich das aufmerksam an“, betont der Seniorchef und erlaubt sich eine seiner nicht ganz ernst gemeinten Koketterien: Wenn er und sein Vater 1973 gewusst hätten, was auf sie zukomme, hätten sie „die Finger von dem Park gelassen“.

Vielleicht ist die Last gemeint, immer etwas Neues erfinden zu müssen, um das Publikum bei Laune zu halten. So hat sich auch die Idee für die Wasserwelt vom ursprünglich geplanten Spaßbad immer mehr ausgewachsen. Das Gesamtprojekt mit Hotel werde wohl 180 Millionen Euro kosten. „Es ist auch ein Projekt der jungen Generation“, sagt Roland Mack, dessen Söhne Michael und Thomas bereits Mitglieder der Geschäftsleitung sind. Roland Macks Tochter Ann Kathrin hat bei Planung und Bau bereits in der Endphase ihres Architekturstudiums Verantwortung für das sogenannte Museumshotel übernommen.

Skandinavisches Flair mitgebracht

„Wir haben Wert auf Authentizität im Detail gelegt“, sagt die junge Architektin, die wie ihre Brüder die skandinavischen Länder bereist hat. „Nicht nur architektonisch“, betont ihr Bruder Thomas. „Wir bringen die skandinavische Küche nach Baden.“ Zwar habe man in den Restaurants Tre Kronen und Bubba Svens nicht den Ehrgeiz, nach dem Bell Rock ein zweites Sternelokal zu etablieren, aber Topniveau soll die Küche im Kronasar schon erreichen. Zuständig dafür ist als Berater der ehemalige Surfprofi, Fotograf und Gastronom Brian Bojsen (47).

Gebaut wird neben der Wasserwelt derzeit auch am Themenpark Skandinavien. Vor einem Jahr fiel er einem Feuer zum Opfer. Menschen kamen nicht zu Schaden. „Aber der Schock sitzt immer noch tief“, sagt Michael Mack. Leider sei man nicht rechtzeitig zur Hoteleröffnung mit dem Wiederaufbau fertig geworden. Drei Wochen müssten sich die Besucher noch gedulden. Fans des beliebten Fahrgeschäfts „Piraten von Batavia“ müssen sogar noch bis Herbst 2020 warten.