Der Wettbewerb für das neue Jugendhaus und die Freiflächen rund um die neue Stadtbahnhaltestelle in Leinfelden wird noch in diesem Herbst entschieden.

Leinfelden - Die Nachricht dürfte bei Jugendlichen in L.-E. Vorfreude auslösen: Im Jahr 2018 soll mit der Umgestaltung des bisher als Parkplatz und vom Jugendhaus Areal genutzten Geländes am westlichen Rand des Gebiets Schelmenäcker begonnen werden. Auf diesen Termin und den darauf hinführenden Zeitplan hat sich der Technische Ausschuss des Gemeinderats in dieser Woche einstimmig eingelassen. Am Anfang steht ein Architektenwettbewerb, dessen Durchführung nun in die Hände des Stuttgarter Büros Kohler-Grohe-Architekten gelegt wurde. Der Abschluss ist noch im Herbst dieses Jahres vorgesehen. Das Preisgericht soll im September tagen.

 

Der Wettbewerb ist zweigeteilt. Planer, die sich daran beteiligen, sollen zum einen die circa 9100 Quadratmeter große Freifläche zwischen der künftigen Endhaltestelle der Stadtbahnlinie U 5 und der neuen, nach Norden verlegten Max-Lang-Straße gestalten und das Jugendhaus neu planen. Mit dem sogenannten Realisierungsteil geht noch ein Ideenwettbewerb einher für Grünflächen/Streuobstwiesen, die sich auf einem etwa 25 000 Quadratmeter großen Abschnitt in Richtung Echterdingen erstrecken.

Investition wird auf 4,1 Millionen Euro geschätzt

Dessen genaue Größe sei noch unklar, hieß es in der Ausschusssitzung von Verwaltungsseite, weil derzeit die Planung der dort vorgesehenen Mehrfamilienhäuser an die Forderungen nach sozialem Wohnungsbau angepasst werde. Die Baukosten für die Freiflächengestaltung im Realisierungsteil betragen nach Angaben der Technischen Verwaltung 2,135 Millionen Euro. Dazu kommen noch einmal 340 000 Euro Honorar. Die Stadt erwartet eine Million Euro Zuschuss. Für das Jugendhaus geht die Verwaltung von knapp zwei Millionen Euro Baukosten aus.

Mit dem Beschluss vom Dienstag hat der Technische Ausschuss auch ein dem Jugendhausneubau im Weg stehendes Hindernis beiseite geschoben. Das Gremium hob einen bestehenden Beschluss für eine sogenannte Totalunternehmerausführung auf.

Räte wollen am Raumprogramm festhalten

Vorbehalte äußerte Walter Vohl (Freie Wähler) hinsichtlich des Wettbewerbs für die im Bebauungsplan festgesetzte Streuobstwiese. Um eine solche fachgerecht anzulegen, sei eigentlich kein Wettbewerb erforderlich, sagte er. Wie Sprecher anderer Fraktionen auch pochte der stellvertretende Fraktionschef auf eine Einhaltung des bereits vor Jahren beschlossenen Raumprogramms für das Jugendhaus. Auch die Kosten für den Ersatzbau müsse man bei „realistischen 1,9 Millionen Euro festschreiben“. Neben Vohl forderte auch die CDU-Sprecherin Katja Fellmeth die Stadtverwaltung dazu auf, im Wettbewerbsergebnis die Folgekosten eines jeweiligen Entwurfs darstellen zu lassen. Wegen der angespannten Haushaltslage könnte dies ein ausschlaggebendes Kriterium sein. „Uns würden Lösungen freuen, die unter unseren Kostenschätzungen liegen.“, sagte Fellmeth.

Wolfgang Haug (LE-Bürger/FDP) regte in Übereinstimmung mit Erich Klauser (SPD) die Besichtigung einiger in jüngerer Vergangenheit neu entstandener Jugendhäuser an. Haugs Fraktionskollege Jürgen Kemmner forderte – wie in der Vorlage vorgesehen – die Einbindung der Jugendlichen in die Planung und kritisierte angesichts 2010 erkannter Brandschutzmängel den erst für 2018 vorgesehenen Baubeginn. Baubürgermeisterin Eva Noller versicherte jedoch, dass die Einrichtung nicht akut von Schließung bedroht sei: „Wir haben günstige Maßnahmen getätigt, so dass es noch ein bissle hält“, sagte sie.