Im neu erschienenen „Mein großes Stuttgart Wimmelbuch“ ist die spannendste Seite die über Stuttgart 21, weil sie den Kindern nicht nur den Jetzt-Zustand, sondern auch die Zukunft zeigt.

Architektur/Bauen/Wohnen: Andrea Jenewein (anj)

Stuttgart - „Rundherum in meiner Stadt“ gilt als das erste Wimmelbuch, und dessen Zeichner, Ali Mitgutsch, folgerichtig als Vater der Wimmelbücher. 1968 wurde das Buch mit den bunten und übervollen Bildern, auf denen es lauter kleine Alltagsszenen zu entdecken gibt, zum ersten Mal gedruckt. Noch heute erfreuen sich Kinder an den Zeichnungen von Mitgutsch, sie stören sich nicht an den altmodischen Automodellen oder den fehlenden Inlineskates und Handys.

 

Freilich gibt es längst viele Nachfolger in der Tradition des Wimmelbuchs. Auch Stuttgart ist längst porträtiert, ganz in der Tradition von „Rundherum in meiner Stadt“. Nur eben modern. Inklusive Handys und Inlineskates. Und ja, es ist nicht ein, sondern es sind gleich mehrere Wimmelbücher, die sich Stuttgart widmen. Dennoch hat der österreichische Breitschopf Verlag – der bereits verschiedene Städte-Wimmelbücher über etwa Berlin, Hamburg und Dresden veröffentlicht hat, das Buch „Mein großes Stuttgart Wimmelbuch“ herausgebracht. Dieses muss sich im Buchladen das Regal mit „Stuttgart wimmelt“ (Silberburg Verlag), „Mein Stadt-Wimmelbuch Stuttgart“ (Willegoos), „Mein VfB Stuttgart“ (Bachem Verlag), „Die Stuttgarter Straßenbahnen“ (Silberbuch Verlag), „Der Stuttgarter Fernsehturm“ (Silberburg Verlag) und „Die Wilhelma wimmelt“ (Silberburg Verlag) teilen.

Das Buchregal im Laden teilt sich das Wimmelbuch mit etlichen anderen seiner Art

Die Buchhandelsketten Thalia und Osiander, sowie in den Buchabteilungen der Müller Drogeriemärkte und im Porsche Museum Stuttgart hätten sich „dieses kindgerechte Wimmelbuch für Stuttgart gewünscht“, heißt es in der Pressemitteilung des Verlags. Das Buch sei auch nur in den Stuttgarter Filialen der oben erwähnten Firmen oder über deren Webseiten erhältlich.

Fast jedes Buch hat seine Besonderheit

Nun ist es da – und überrascht mit der Titelbildgestaltung. Denn dort ist die Wilhelma abgebildet. Natürlich ist der Stuttgarter Zoo eine wichtige Attraktion – allerdings gibt es zu ihm ja bereits das Buch „Die Wilhelma wimmelt“. Letzteres zeichnet sich dadurch aus, dass die Illustratorin, Tina Krehan, fast nur reelle Stuttgarter Bürger in ihr Buch aufnahm: Wer fünf Euro zahlte, wurde fotografiert und später ins Wimmelbuch hinein gezeichnet. So hat fast jedes Stuttgart-Wimmelbuch seine Besonderheit: Bei „Stuttgart wimmelt“ ist auf jedem Bild den Hund Theo zu finden, in „Mein Stadt-Wimmelbuch Stuttgart“ leitet Guntje die Graugans den Leser durch das Stadtgewimmel. Und „Der Stuttgarter Fernsehturm“ lässt sich wie ein Leporello aufklappen.

Das Buch ist bei weitem das günstigste

Was nun ist das Besondere an „Mein großes Stuttgart Wimmelbuch“? Das Buch zeigt auf sieben doppelseitigen kartonierten Seiten das Spielhaus im Unteren Schlossgarten, das Kulturareal Unterm Turm, das Porsche Zentrum, den Höhenpark Killesberg, das Museum am Löwentor, den Weihnachtsmarkt – und Stuttgart 21. Das ist denn auch die spannendste Seite, weil es den Kindern nicht nur den Jetzt-Zustand der Baustelle zeigt, sondern auch die Zukunft (die Lichtaugen der Kelchstützen und den unterirdischen Bahnhof). Zudem finden sich auf allen innen liegenden Seiten Suchbilder am Rand, also vergrößerte Szenen aus dem Bild, die es dann zu finden gilt. Herausstechend ist auch der Preis, denn „Mein großes Stuttgart Wimmelbuch“ ist mit 4, 99 Euro bei weitem das günstigste der Titel. Auf der Rückseite ist das Volksfest zu sehen – auf das in diesem Jahr leider verzichtet werden muss.