An den Graffiti von Jeroo alias Christoph Ganter kommt man in Stuttgart inzwischen automatisch vorbei. Das neueste Werk des Künstlers aus Stuttgart-Vaihingen verziert nun ein Altenheim in Stuttgart-Hoffeld.
Hoffeld/Vaihingen - Knapp 30 Meter ist die Außenfassade des neuen Aufzugs am Lothar-Christmann-Haus in Hoffeld hoch, für den Graffiti-Künstler Christoph Ganter alias Jeroo eine echte Herausforderung. Der 37-Jährige hat sie vier Tage lang im Auftrag des Hausträgers Pasodi verschönert. Der Sprayer durfte sich dabei künstlerisch austoben. „Natürlich war klar, dass der Name Pasodi am Ende auf der Fassade stehen sollte“, berichtet er. „Genauere Vorgaben gab es aber zum Glück nicht.“ Am Freitag, 26. April, wird die bunte Fassade offiziell enthüllt.
Der Auftrag war ein spezieller
Die Maße der Fassade haben Ganter an diesem Auftrag besonders gereizt. „Das Format ist schon ziemlich speziell“, sagt er. „Die Wand hier ist sehr hoch und dafür in der Breite eher kompakt.“ Gerade beim Sprühen einer kreisrunden Fläche musste er sich schon vorab Gedanken machen. „Wenn man ihn auf der entsprechenden Höhe sieht, fällt einem auf, dass der gar nicht rund ist. Durch die Perspektive von unten musste ich die Verzerrung aber beim Sprayen berücksichtigen“, erklärt Christoph Ganter.
Die Außenfassade des Aufzugs ist bisher die höchste, an der Ganter gearbeitet hat. Auf die Frage, ob ihm ein wenig mulmig bei der Höhe wird, meint er: „Da oben bin ich so konzentriert bei der Sache und fokussiert auf das Motiv, da fällt mir gar nicht auf, dass die Hubleiter ein bisschen schwankt und ich knapp 30 Meter in die Tiefe schauen kann.“
Es gibt viele Orte mit Jeroos Graffiti
An den Werken des 37-Jährigen kommt man im Raum Stuttgart inzwischen fast automatisch vorbei. Fassaden des Fanny-Leicht-Gymnasiums, wo Ganter als Lehrer arbeitet, Brückenpfeiler der B 10 und B 27 in Heslach und beim Fasanenhof oder die S-Bahnstationen Nordbahnhof und Sommerrain – immer mehr Flächen werden von dem Graffitikünstler optisch aufgefrischt - und das immer legal. Denn der illegalen Graffitiszene hat Jeroo schon früh den Rücken gekehrt. Mit den Aufträgen, die er bekommt, verdient er immer mehr Geld. „Das hat sich inzwischen recht gut rumgesprochen“, erzählt er.
Den Bewohnern des Lothar Christmann-Hauses scheint die Arbeit des Graffitisprayers zu gefallen. Ganter berichtet, dass sich die Leute positiv geäußert hätten. „Nur ein Herr war nicht erfreut. Das gehört aber auch dazu, nicht jedem gefällt diese Art der Kunst“, erklärt er.