Das Parkhaus an der Göppinger Klinik am Eichert wird erst im März eröffnet – und sollte dann bei Nacht auch weniger strahlen.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Irgendwann im vergangenen Jahr ist noch von Dezember die Rede gewesen. Danach war der Januar als Eröffnungstermin gesetzt. Jetzt dürfte es Mitte März werden, bis sich die Stellplatzsituation rund um die Göppinger Klinik am Eichert wieder merklich entspannt. Das neue Parkhaus mit seinen 952 Plätzen, das als vorgezogene Maßnahme für den Krankenhausneubau errichtet werden musste, soll nach dem Willen der Verantwortlichen dann endgültig fertig sein und auch den Patienten und Besuchern zur Verfügung stehen.

 

Zurzeit stehen lediglich den Beschäftigten rund 200 Parkplätze auf den drei unteren Halbebenen zur Verfügung. Ziel dieser vorgezogenen Freigabe war es, eine Entspannung der rund um die Klinik lange Zeit unbefriedigenden Parksituation für Patienten und Besucher zu erreichen, was aus Sicht der Alb-Fils-Kliniken (AFK) gelungen ist. Dass es nicht gleich zu einer „richtigen“ Eröffnung gereicht hat, liegt daran, dass der Generalunternehmer und zwei Dienstleister ihre Terminzusagen nicht eingehalten haben.

Sicherheitsrelevante technische Einrichtungen lassen auf sich warten

So sei zum einen die vertragsgerechte Ausführung des Stegs, der das Parkhaus später ebenerdig mit dem Haupteingang verbinden soll, noch nicht erfüllt. Schwerer wiegt allerdings, dass einige zum Teil sicherheitsrelevante technische Einrichtungen auf sich warten lassen: Notrufsäulen, Gegensprechanlagen in den Aufzügen, die Videoüberwachung sowie das Bezahl- und Schrankensystem müssten noch installiert werden, teilt die AFK-Pressestelle mit. „Dass es zu dieser Verzögerung kommt, bedauern wir sehr“, betont Wolfgang Schmid, der kaufmännische AFK-Geschäftsführer.

Kritische Nachfragen gibt es derweil zu einem ganz anderen Punkt. So wundert sich der fraktionslose Göppinger Stadtrat Stefan Horn über das „Leuchtturmprojekt Klinikparkhaus“. In seiner Anfrage an die Verwaltungsspitze geht Horn zwar davon aus, dass die sechsgeschossige Garage bereits in Betrieb ist. „Fertig“ sei der Bau aber wohl nicht, mutmaßt er. „Die Zusage, das Parkhaus sei deutlich weniger sichtbar als das bestehende Klinikgebäude mag ja tagsüber vielleicht stimmen, aber bei Nacht haben wir einen wahren Leuchtturm am Eichert stehen, dessen Lichtverschmutzung alles in den Schatten stellt, was es jemals in Göppingen gab“, erklärt Horn.

Beleuchtung noch nicht auf den laufenden Betrieb eingestellt

Er möchte deshalb wissen, ob damit zu rechnen ist, das künftig weniger Helligkeit aus dem Gebäude dringt, ob die Beleuchtung womöglich negative Auswirkungen auf die Tierwelt habe und ob die Stadt hier überhaupt Einfluss nehmen könne. Nachdem die AFK-Pressestelle auf Horns erste Frage eine Antwort geben konnte, braucht es zu den beiden anderen wohl keine weiteren Recherchen mehr. Demnach wird das Edelstahlgewebe an der Fassade teilweise mit Kletterpflanzen begrünt. Teilweise deshalb, weil in jedem Geschoss ausreichend Öffnungen für eine dauerhafte und natürliche Belüftung vorgehalten werden müssen, da es keine mechanische Entlüftung gibt.

Durch den Bewuchs werde sicher eine leichte, wenn auch keine völlige Abdunkelung erfolgen, teilen die AFK mit. Zudem sei die momentane Beleuchtung noch nicht für die endgültige Inbetriebnahme eingestellt. So werde sich künftig in der Zeit von 22 bis 6 Uhr die Vollbeleuchtung automatisch abschalten. Klar sei aber auch, dass sich alle Menschen im Parkhaus jederzeit sicher fühlen müssten. Dies sei unter anderem auch eine Voraussetzung für die Bezeichnung „frauenfreundliches Parkhaus“, die man anstrebe, heißt es in der Mitteilung der AFK-Verantwortlichen.