Schon wieder kein Ergebnis bei der Besprechung? Der Rhetorik- und Sprechtrainer Philipp Falser hat einige Tipps auf Lager, wie sich das ändern lässt. Die verrät er in Kursen, die er ab dem Herbst bei der Volkshochschule Unteres Remstal anbietet. Diese hat für ihr neues Programm den Titel „Nur Mut! Die Zukunft kommt“ gewählt.

Waiblingen - Zäh, langwierig und am Ende kommt nichts dabei heraus – solche Besprechungen kennt wohl jeder. „Das führt zu sehr viel Frust und könnte ganz anders sein“, sagt Philipp Falser. Wie man Besprechungen effizient und zielgerichtet führt, das verrät der 25-jährige freischaffende Rhetorik- und Sprechtrainer aus Esslingen bei einem Kurs, den er im kommenden Semester für die Volkshochschule Unteres Remstal anbietet. Oft hapere es schlicht an der Planung, sagt Falser: „Es muss allen klar sein, worum es bei einer Besprechung geht und was die Handlungsziele sind.“

 

Neu im Programm hat die Bildungseinrichtung außerdem Philipp Falsers Kurs dazu, wie man Vorträge prägnant und relevant für die jeweilige Zielgruppe konzipiert – auf dass die Zuhörer während der Präsentation nicht gelangweilt aussteigen.

Tricks für Vielsprecher

Wie man seine Stimme zum Klingen bringt, das vermittelt Philipp Falser, der auch einige Bundestagsabgeordnete in Berlin coacht, in einem dritten Kurs. Das Angebot ist für Menschen gedacht, die viel sprechen, zum Beispiel für Pädagogen. „Es geht darum, wie man es schafft, so zu sprechen, dass man mit wenig Kraftaufwand auch große Räume füllen kann“, erklärt Falser. Es gebe in Sachen Stimmbildung und Sprechtechnik einige Stellschrauben, die man nutzen könne, sagt der Dozent, der mit vielen praktischen Übungen arbeitet.

Philipp Falser hat an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart Sprechkunst und Sprecherziehung mit dem Schwerpunkt Mediensprechen und Rhetorik studiert. Vor einigen Jahren hat er in Esslingen das Straßenkunstfestival Straku aus der Taufe gehoben, bei dem Straßenkünstler aus aller Welt die Innenstadt in ein großes Theater verwandeln.

A propos Theater: Obendrein ist Philipp Falser auch noch Intendant des Kunstdruck Centraltheaters in Esslingen, das Eigenproduktionen zeigt, aber auch anderen Theaterensembles eine Bühne bietet – im ältesten Kino im Ländle.

An der Volkshochschule Esslingen bietet Philipp Falser, der aus Bozen stammt, schon seit einiger Zeit Kurse als Dozent an. Eine Tätigkeit, die ihm viel Spaß macht. Weshalb er das eher bescheidene Honorar in Kauf nimmt. „Es geht mir darum, dass die Menschen aus eigenem Willen lernen. Wenn ich in Firmen tätig bin, dann haben meine Zuhörer oft keine Lust, weil ihnen der Kurs von oben verordnet wurde.“ Bei der Volkshochschule sei das anders: „Da haben die Leute Interesse und gehen mit.“ Das freut Philipp Falser, ist er doch davon überzeugt, „dass die Welt ein bisschen besser wird, wenn wir es schaffen, zielgerichtet zu kommunizieren, denn das beugt Missverständnissen vor“.

Fit für die Zukunft

Die Volkshochschule Unteres Remstal wirbt für einen zuversichtlichen Blick nach vorn und will mit einer Befragung Teilnehmerwünsche erfahren.

Waiblingen - „Wir möchten die Menschen offen für Veränderungen und fit für die Zukunft machen, damit sie zuversichtlich nach vorn blicken“, sagt die Volkshochschulleiterin Stefanie Köhler. Dennoch wolle die VhS Probleme aber nicht unter den Teppich kehren.

Das Schwerpunktthema im neuen Programmheft lautet also: „Nur Mut! Die Zukunft kommt.“ Das Motto schlägt sich in Vorträgen wie „Orientierungssuche in einer verunsicherten Welt“, „Die autoritäre Gefahr – Ursachen und ihre Überwindung“, „Hülsenfrüchte als Teil nachhaltiger Landwirtschaft“, „Rechtsextremismus – Erscheinungsformen und Handlungsoptionen“ oder „Kochen mit Blick in die Zukunft“ nieder. Als neue Kurse bietet die VhS zum Beispiel „Vor-Islamische Geschichte“ und eine astronomische Reihe an, frisch im Programm ist auch die Reihe „Heimatküche“, bei der neu zugezogene Mitbürger zeigen, was in Syrien oder Japan auf den Tisch kommt.

Die Kurse finden in der neuen Profiküche am Standort Fellbach statt. Diese könne man auch für private Feste und Firmenevents mieten, sagt Yvonne Hahn von der Öffentlichkeitsarbeit. „Wir vermitteln auch einen Kursleiter, wenn man beispielsweise einen Sushi-Kurs oder einen Backnachmittag machen will.“

Was die Teilnehmer vom Kursangebot halten, will die Volkshochschule mit einer Befragung herausfinden. „Die Fragebögen liegen in den Einrichtungen aus, man kann aber auch online auf unserer Website abstimmen“, sagt Yvonne Hahn.