Das Enshi hat als gehobenes chinesisches Lokal begonnen. Jetzt hat es sich zum Ramentempel umorientiert.

Italienisches Eis, amerikanische Sandwiches, süßsaure Asiaboxen, japanisches Sushi und türkische Burger. Die Ludwigsburger Seestraße platzt fast von internationalen Essensangeboten. Neben Urgesteinen wie dem Antipasto und oder dem Asien-Imbiss Fokus eröffnen auch immer wieder neue Lokale. Seit Februar gibt es wieder einen neuen Konkurrenten im kulinarischen Haifischbecken.

 

Big Bowl Ludwigsburg heißt das neugestaltete Lokal – neugestaltet, denn der Vorgänger „Enshi“ hatte den gleichen Betreiber. Das ehemals gehobene chinesische Restaurant ist jetzt ein chinesisch-japanischer Ramentempel. „Ich habe mir die Marktsituation angesehen und festgestellt, es fehlt ein richtiges Ramenlokal. Da war eine Marktlücke.“, sagt der Investor Jiebo Yi.

Enshi wird zu BigBowl

Deshalb entschied sich Yi Ende 2024, Enshi zu Big Bowl umzugestalten. Zwar gibt es in der Straße bereits zwei asiatische Restaurants, aber das Lokal hat laut Yi ein einzigartiges Konzept. Es fußt auf drei Kernangeboten: Ramen und andere Nudelgerichte, Dumplings wie Gyoza und klassisches Sushi. Besonderen Fokus legt das Lokal auf die Ramen. Dabei geht es nicht um das klassische, japanische Nudelsuppengericht, sondern um die weniger bekannte chinesische Variante.

Ursprünglich, erklärt Yi, kämen die Ramen nämlich überhaupt nicht aus Japan, sondern aus China. Die Japaner hätten das Gericht übernommen und dann für sich abgeändert. Big Bowl legt den Fokus also auf das chinesische Ursprungsprodukt: „Bei uns sind die Suppen und Soßen immer nach eigenem Hausrezept gemacht“, sagt der Betreiber Jiebo Yi.

Koch und Mitbetreiber Jun Wei Li setzt bei den Ramen auf die Geschmäcker aus seiner Heimat, der chinesischen Provinz Szechuan. Besonders wichtig dabei ist das würzig-scharfe Chili-Öl. Li stellt es selbst her. Die dazu passenden Nudeln sind hausgemacht und werden im original-chinesischen Nudelkocher zubereitet. „Wir haben über 100 Versuche gemacht und die perfekte Kochlänge herausgefunden.“, erzählt Betreiber Yi.

Lieblingsgerichte der Betreiber

Bei seinem Lieblingsgericht, den DanDan Beef Nudeln, werden die hausgemachten Nudeln und das Chili-Öl von Chefkoch Li kombiniert. Das aromatische DanDan Hackfleisch liegt auf einem Nudelbett in hausgemachter Soße, das würzige Chili-Öl gibt dem ganzen mit seiner leichten Schärfe einen geschmacklichen Kick.

Für Vegetarier hat Big Bowl auch viel zu bieten. Zu empfehlen sind hier die Nudeln mit Gemüse für 13,50 Euro. So einfach der Name klingt, serviert bekommt man eine Bowl, randvoll mit Ramennudeln in einer würzig, salzig, öligen Soße mit ganz leichter Schärfe. Das Gemüse ist fein zubereitet und frische Sojasprossen ergänzen noch den nötigen Biss.

„Alleine Ramen verkaufen wollten wir nicht“, sagt Betreiber Yi. Deshalb bietet das Lokal noch andere asiatische Klassiker wie Sushi und Kimchi. Mit diesem Konzept will sich der Investor gegen die Konkurrenz durchsetzen. „Bisher läuft es gut.“, so Yi.

Eine weitere Besonderheit und ein Unterschied zwischen dem Vorgängermodell Enshi ist die Geschwindigkeit. Während Enshi ein richtiges Restaurant war, bei dem man sich lange aufhält, ist Big Bowl eine Mischung aus Fastfood und Lokal. „Lightfood“ nennt Jiebo Yi das Konzept. „Preise wie beim Döner, aber Service wie im Restaurant.“, bringt das Yi in einem Satz zusammen.