Güney Dikme hat in Bietigheim das ehemalige Restaurant Bullburger übernommen und dort das „Galerie, Cafe & Restaurant CeMa“ eröffnet. Angeboten wird eine Multi-Kulti-Küche. Für den dazugehörigen Kleinkunstkeller hat der Musiker viele Ideen.

Wie heißt ein Sprichwort so schön: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Diesen Ausspruch könnte Güney Dikme wohl voll und ganz unterstreichen. Denn dass er einmal ein Lokal in Bietigheim aufmachen würde, daran hätte er selbst vor ein paar Jahren noch nicht einmal im Traum gedacht. Damals hatte er sein Leben noch komplett der Musik verschrieben, tingelte mit seiner türkischen Rock-Pop-Band Reyna quer durch Europa. Von Konzert zu Konzert. Doch dann schlug Corona zu und setzte seinem Traum vom erfolgreichen Musiker-Dasein ein jähes Ende. Ohne Konzerte und Auftrittsmöglichkeiten gab es für ihn und seine Band nach Jahrzehnten nichts mehr zu tun. Ein zweijähriger Exkurs in der Automobilbranche brachte ihm nur eines: die Erkenntnis, dass das Angestellten-Dasein nichts für ihn ist. Also musste ein neuer Weg her. Und dieser führte ihn dann in die Gastronomie.

 

Ohne Mutter und Cousin hätte Güney Dikme den Schritt nicht gewagt

„Eine Live-Bar war als passionierter Musiker schon immer mein Traum“, erzählt der 43-jährige gebürtige Asperger. Und warum Träume nicht verfolgen? Als er den Kleinkunstkeller in Bietigheim auf einer Immobilien-Plattform just in dieser Zeit entdeckte, schien dies wie ein Wink des Schicksals. Schnell war für Güney Dikme klar: „Das wird mein neues Standbein.“ Einziger Haken: Den Kleinkunstkeller gab es nur mit dem darüber liegenden Restaurant, dem ehemaligen Bullburger, im Paket. Er haderte. „Alleine wäre das ein zu großes Projekt für mich gewesen“, gibt er zu. Nach Gesprächen mit seiner Mutter Gülüzar Dikme, die 22 Jahre lang in der Küche im Ludwigsburger Baron angestellt war, und seinem Cousin Orhan Günay, der bis dato einen Burgerladen in Vaihingen besaß, entschied er sich dann aber für den Deal. Gemeinsam haben sie nun am 11. März das „Galerie, Cafe & Restaurant CeMa“ eröffnet.

Auf der Speisekarte finden sich neben drei Tagesessen Burger, Nudelgerichte, Pinsas, Salate und mehr. „Meine Mutter kocht eine Multikulti-Küche“, sagt er. Kaffee und Kuchen ist ebenfalls im Angebot. Ab Mai soll samstags und sonntags auch ein orientalischen Frühstück angeboten werden. Wichtig ist dem 43-Jährigen, dass das Lokal „CeMa“ ein Treffpunkt für jeden sein soll, denn Cema kommt aus dem Persischen und bedeutet so viel wie „unser Haus“. „Ich will damit sagen, dass unser Haus allen offen steht“, so Dikme. Im Inneren gibt es etwa 60 Sitzplätze, Außen noch einmal 30 weitere überdachte.

Stand Up Comedy und besondere Abende – im Gewölbe wäre einiges möglich

Und was ist mit dem Kleinkunstkeller, auf den er es in erster Linie anfangs abgesehen hatte und mit seinem Traum von einer Live-Bar? „Die muss erst einmal noch etwas warten. Ich werde den Kleinkunstkeller vorerst nur am Wochenende öffnen sowie für Veranstaltungen der Stadt, Hochzeiten, Geburtstage oder ähnliches“, erklärt Dikme. Denn: Verzetteln will er sich nicht gleich zu Beginn. Ideen hat er aber einige. Griechische und türkische Abende, sowie Salsaabende und Stand Up Comedy kann er sich in den Kellergewölben gut vorstellen. Auch Konzerte mit verschiedenen internationalen Künstlern ebenso wie Auftritte mit der eigenen Band, stehen auf der Wunschliste für Dikmes Kulturprogramm.

Das „Galerie, Cafe & Restaurant CeMa“ in der Bietigheimer Innenstadt, Hauptstraße 62, hat täglich außer montags von 11 Uhr an geöffnet. Unter der Woche bis 22 Uhr, freitags und samstags bis 23 Uhr.