Wegen des Coronavirus sind derzeit immer noch weniger Autos unterwegs als sonst. Beobachter wundern sich aber, warum trotzdem auf dem Ehrenhof zu manchen Zeiten so viele Fahrzeuge stehen. Was steckt da dahinter?

Stuttgart - Die Corona-Epidemie hat in Stuttgart in den vergangenen Wochen die Verkehrsmenge drastisch reduziert, aber im Ehrenhof des Neuen Schlosses sind manchmal fast mehr Autos geparkt als zu anderen Zeiten? Beobachter wunderten sich nicht wenig darüber und zückten auch schon einmal die Kamera oder das Smartphone, um den Zustand zu dokumentieren. Im Finanzministerium, das für die Verwaltung dieser Liegenschaft des Landes zuständig ist und dort auch seinen Sitz hat, gibt es eine einfache Erklärung für das Phänomen: Die Beschäftigten dort dürften zurzeit ohne Einschränkungen im Ehrenhof parken.

 

Öffnung können nicht alle nachvollziehen

„Das nehmen derzeit grob geschätzt zwischen zehn und 15 Prozent in Anspruch“, sagt Benjamin Hechler, ein Sprecher des Finanzministeriums. Manche Beschäftigten hätten eine weite Anreise zur Arbeitsstätte und fühlten sich derzeit im Auto oder auf dem Fahrrad wohler als in Zügen, Bussen und S-Bahnen.

Die Öffnung des Ehrenhofs für Autos von Landesbediensteten können freilich nicht alle Betrachter nachvollziehen, denn allgemein würden Autofahrer in Stuttgart doch drangsaliert, wo es nur gehe. Außerdem sei das Neue Schloss eine Attraktion für Touristen, die es auch gern einmal fotografieren, meint Michael Friedrich, Geschäftsführer der Success-Hotelgruppe. Man hoffe doch, die Touristen bald wieder in Stuttgart begrüßen zu können. Sie fänden dann allerdings den „schönsten Parkplatz Deutschlands“ vor.