Das staatliche Textilsiegel Grüner Knopf soll den Verbrauchern ab Montag zeigen, welche Kleidung ökologisch und sozial nachhaltig ist. Doch es gibt bereits massive Zweifel an dem Konzept.

Berlin - Ab nächster Woche können Verbraucher auf der Suche nach Jacken oder Hosen für den Herbst auf ein neues Siegel stoßen: den Grünen Knopf. Das erste staatliche Siegel für Bekleidung soll soziale und ökologische Kriterien verbinden und so nachhaltigen Konsum erleichtern. Hinter dem Projekt steht Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU), der die neue Zertifizierung am Montag in Berlin vorstellte. Dann wird auch bekannt, welche Unternehmen bereits Produkte mit dem Grünen Knopf auszeichnen dürfen. Aus Müllers Sicht ist das staatliche Siegel ein großer Wurf, es soll faire Standards in der gesamten Lieferkette von Bangladesch bis nach Deutschland garantieren. Anstoß für die Initiative war der Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza in dem südasiatischen Land im April 2013 mit mehr als 1100 Toten. Vertreter der Textilbranche, Verbraucherschützer und Entwicklungsorganisationen begleiten die Einführung jedoch mit Kritik.