Ludwigsburg - Die Empörung ist groß: In Eglosheim will man mit aller Macht verhindern, dass die Verlegung der Bundesstraße 27 kommt. Die Bürger fühlen sich von der Ludwigsburger Verwaltung betrogen. Sie fordern zur Verkehrsentlastung einen Tunnel unter der Frankfurter Straße.

 

Cornelia Konrad wohnt mit ihrer Familie seit zwei Jahren in Eglosheim. Ihr sei es gegangen wie vielen anderen: Sie sei von der Werbung für das Neubaugebiet Tammer Straße am westlichen Ortsrand angelockt worden. Von idyllischem Wohnen im Grünen für Familien sei die Rede gewesen. „Jetzt ist der letzte Bauplatz verkauft, und dann kommen solche Pläne auf den Tisch“, schimpft sie. Diese würden bedeuten, dass angesichts des geplanten Autobahnausbaus auf acht Spuren zusammen mit der vierspurigen B 27 quasi eine zwölfspurige Trasse durchs Wohngebiet führen würde. „Wie soll man da vernünftig leben mit dem Lärm und dem Feinstaub?“

Tunnel unter aktueller B 27 wird seit Jahren favorisiert

Auch Christine Knoß, Grünen-Stadträtin und Vorsitzende des Vereins Naturpark West, ist fassungslos: „Das ist ein Horrorszenario, diese Pläne sind der Tod für den Naturpark West“, sagt sie. Es sei ein Unding, Eglosheim noch sein letztes Grün zu zerstören: „Wir werden auch rechtliche Schritte dagegen prüfen“, kündigt sie an.

Sieglinde Schrader-Ehmer, die für die SPD im Stadtteilausschuss Eglosheim sitzt, sagt zu den Plänen der Stadt: „Das geht gar nicht.“ Man warte schon seit Jahren auf den Lärmschutz zur Autobahn – statt diesem solle neuer Verkehr kommen. Dabei sei Eglosheim ohnehin derzeit der gebeutelste Stadtteil. Im Übrigen gebe es schon lange Pläne, unter der Frankfurter Straße einen Tunnel entlangzuführen. In der Tat läuft seit Jahren ein Finanzierungsantrag beim Bund. Doch dieser wurde bislang nicht beantwortet, und das Geld, das die Stadt einst für einen Tunnelbau zurücklegt hat, wurde für andere Projekte verbraucht.