Der zentrale Parkplatz in Ludwigsburg wird rückgebaut und zur Parkanlage. Ein vielversprechendes Projekt.

Ludwigsburg: Andreas Hennings (hen)

45 Jahre sind vergangen, seitdem durch die Königstraße in Stuttgart Bahnen und Autos rollten. Die Autos, den Verkehr? Vermisst wohl niemand. Ebenso beim Marktplatz Ludwigsburg, der bis 1992 ein Parkplatz war. Seit dieser Woche stellt sich die Frage, ob das am Arsenalplatz einmal genauso sein wird. Wenn zurückgeblickt wird auf damals, als der ein Parkplatz war. Und keine Parkanlage.

 

Nach dem Beschluss des Gemeinderats ist nämlich klar, dass der zentrale Parkplatz rückgebaut wird. 60 Bäume sollen hier bald stehen, fast dreimal mehr als heute. Bänke werden ebenso aufgestellt, es wird eine Veranstaltungsfläche geben, eine Wasserfontäne. Passieren soll das bis 2025. Ludwigsburg wird sein Erscheinungsbild verändern.

Innenstadt wird freundlicher, einladender

Damit wird die Chance genutzt, die Aufenthaltsqualität aufzuwerten. Bislang ist die Achse vom Bahnhof bis zum Holzmarkt geprägt von Grau. Schattenplätze sucht man weitgehend vergebens. Anders als bei der Bärenwiese. Die Innenstadt dürfte damit freundlicher, einladender werden. Es dürfte mehr Spaß machen, beim Bummeln auf dem Arsenalplatz ein Päuschen einzulegen, als heute auf den Bänken am Schillerplatz – mit Aussicht auf die Straße. Und wenn in Ludwigsburg bislang ein Parkplatz prädestiniert dafür war, vergebens angefahren zu werden, weil er besetzt war, dann der Arsenalplatz.

Was eigentlich für den Bedarf spricht . . . Ersatz wird aber mit dem Sparkassen-Parkhaus geschaffen, das im Bau ist. Mit Rathaus, Wilhelm-Galerie, Marstall, Bärenwiese oder Bahnhof mangelt es zudem nicht an Alternativen. Für Gehbehinderte sind am Arsenalplatz 16 Sonderstellplätze vorgesehen. Der Einzelhandel oder die Kinos dürften also nicht zu leiden haben. Im Gegenteil: Wo man sich wohlfühlt, da kommt man häufiger hin – und gibt vielleicht auch mehr Geld aus?

Die Kosten als großer Knackpunkt

Der Haken? Dass sind die horrenden Kosten von 4,8 Millionen Euro, von der die Stadt 3,6 trägt. Wo sich doch andere wichtige Projekte in der Warteschleife befinden. Die positive Außenwirkung durch den neuen Arsenalplatz oder das klare Statement in Sachen Klimaschutz helfen wenig, wenn anderes Bedeutendes auf der Strecke bleibt. Das mindert die Akzeptanz. Auch wenn man daran in 45 Jahren kaum mehr denken dürfte.