Von Ende November an soll in Neuhausen ein neues Kinderhaus Platz für 80 Kinder zwischen null und sechs Jahren bieten. Nun beginnt der Bau.

Neuhausen - Die Bauarbeiter müssen sich beeilen. Ende November, lautet das ehrgeizige Ziel, sollen die Kinder aus dem Neuhausener Weiherbachkindergarten in das neue Kinderhaus am Egelsee einziehen – und rund 60 weitere noch dazu. Damit es schnell vorangeht, haben die Weiherbach-Kinder am Mittwoch beim Spatenstich kräftig mitgeholfen, denn nicht nur sie freuen sich auf den Umzug.

 

Nach 40 Jahren in einem Provisorium wird es Zeit für einen Neubau. Und da außerdem die gesetzlich festgelegte Betreuungsquote für Kinder unter drei Jahren – und damit auch die Frist für eine finanzielle Förderung vom Bund – zusätzlich Druck ausübt, kann die Gemeinde zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Direkt an der Friedrich-Schiller-Schule entsteht jetzt nach sehr kurzer Planungszeit ein modernes Gebäude, das mit insgesamt 80 Räumen Platz bietet für 80 Kinder vom Krippen- bis zum Vorschulalter. Das sei bewusst so konzipiert worden, sagte der Neuhäuser Bürgermeister Ingo Hacker: „So können die Kinder bis zum Wechsel auf die Grundschule im selben Haus bleiben und vielleicht sogar mit den Geschwistern gemeinsam dorthin gehen.“

Das moderne Haus soll Erzieherinnen anlocken

20 bis 25 Erzieherinnen braucht die neue Einrichtung. Zwar ziehen gemeinsam mit den Kindern aus dem Weiherbachkindergarten auch die Erzieherinnen mit in das Egelsee-Haus, doch 20 weitere muss die Stadt erst einmal auftreiben. Das wird keine leichte Aufgabe in einem Jahr, in dem alle Kommunen händeringend auf einem leeren Markt nach Personal suchen. „Wir werden auch nicht mehr zahlen als andere“, sagte Hacker. „Wenn wir das machen, haben wir alle verloren.“ Stattdessen hofft die Gemeinde, dass das moderne Haus mit dem technikorientierten Konzept qualifizierte Kräfte anlockt.

„In zwei bis fünf Jahren, werden wir ein weiteres Kinderhaus dieser Größe errichten müssen“, prophezeite Hacker. Darin sollen vor allem bestehende Gruppen zusammengefasst werden. Zudem hofft er auf Firmen, die sich im Bereich der Kinderbetreuung engagieren. Er sei zuversichtlich, dass mittelfristig in Neuhausen die Quote übererfüllt sein werde.

Bauen für die Quote

Stand:
Aktuell gibt es in der Gemeinde 50 Plätze in Tagesstätten und bei Tagesmüttern für Kinder unter drei Jahren. Etwa 100 Kinder pro Jahrgang hat Neuhausen insgesamt. Zusammen mit einer neuen katholischen Einrichtung wird damit Ende des Jahres für 36 Prozent der U-3-Kinder ein Betreuungsplatz vorhanden sein. Die Quote wäre damit erfüllt.

Kosten:
Das Kinderhaus am Egelsee wird nach aktuellen Planungen 4,5 Millionen Euro kosten. Eine halbe Million schießt der Bund für den Ausbau von U-3-Betreuungsplätzen zu, vorausgesetzt, das Haus wird rechtzeitig fertig. Ingo Hacker hofft aber, die Kosten noch etwas reduzieren zu können.