Der erste Schultag nach den Herbstferien wird für Schüler in Nevada zum Albtraum. Kurz vor dem Gong zum Unterrichtsbeginn eröffnet ein Jugendlicher das Feuer. Er reißt einen beliebten Lehrer und sich selbst in den Tod. Zwei Jungen erleiden Schusswunden.

San Francisco - Wieder Schüsse an einer Schule in den USA: Ein 45-jähriger Lehrer ist am Montagmorgen (Ortszeit) kurz vor Unterrichtsbeginn im US-Staat Nevada getötet worden. Der mutmaßliche Schütze, ein Schüler im Teenageralter, war mit einer Waffe auf dem Schulgelände unterwegs, teilten die Behörden mit. Nach der Bluttat nahm er sich das Leben, sagte der stellvertretende Polizeichef Tom Miller. Sein Motiv war zunächst unklar.

 

Zwei zwölfjährige Schüler wurden mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht. Sie waren in der Schulter und im Unterleib von Kugeln getroffen worden, teilte die Polizei mit. Ihr anfangs als „kritisch“ beschriebener Zustand wurde mehrere Stunden nach dem Vorfall als „stabil“ eingestuft. Nach Angaben der Behörden würden beide überleben, berichtete die Zeitung „Las Vegas Sun“.

Lehrer Michael Landsberry wollte Augenzeugen zufolge Schülern zu Hilfe kommen und hat dann seinen Mut mit dem Leben bezahlt. Er habe die Waffe des jungen Schützen gesehen und sei auf den Jungen zugelaufen, erzählten schockierte Schüler. Dieser habe dann auf Landsberry gezielt und abgedrückt, sagte ein 13-Jähriger der Zeitung „Reno Gazette-Journal“. Er selbst habe schnell die Flucht ergriffen, aber dann noch weitere Schüsse gehört, schilderte der Junge den Vorfall.

Landsberry galt als beliebter Mathematiklehrer und Fußball-Trainer

Landsberry galt an der Schule als beliebter Mathematiklehrer und Fußball-Trainer. Der Ex-Soldat hatte als Mitglied der Nationalgarde von Nevada Einsätze in Afghanistan absolviert. Vergangenes Wochenende hatte er seinen Hochzeitstag gefeiert.

Die Bluttat ereignete sich an einer Schule in der Ortschaft Sparks nahe der Casino-Stadt Reno. Das Motiv des Schützen war zunächst unklar. „Es ist zu früh zu sagen, ober er auf bestimmte Leute zielte oder ob es eine wahllose Schießerei war“, sagte der stellvertretende Polizei-Chef in Reno, Tom Robinson, gegenüber CNN. Er sei ein „sehr netter Junge“ gewesen und habe andere stets zum Lächeln gebracht, sagte eine Mitschülerin dem TV-Sender.

Bürgermeister Geno Martini sagte laut der „Las Vegas Sun“, die Stadt Sparks sei sehr sicher. Es handle sich um einen „isolierten Vorfall“. Martini sprach den Angehörigen sein Mitgefühl aus. Mehr als zwei Dutzend Betreuer und Psychologen kümmerten sich um betroffene Schüler, Mitarbeiter und Familien. Am Mittwochabend (Ortszeit) sollte vor der Schule eine Mahnwache abgehalten werden, um der Opfer zu gedenken.