Er sorgt wieder für Gesprächsstoff: Bei der Show von Kanye West auf der New York Fashion Week läuft das 19-jährige Model Halima Aden verschleiert über den Catwalk und stößt damit eine „bedeutsame Debatte“ an.

New York - Der US-Rapper und Modedesigner Kanye West hat bei der New Yorker Modewoche ein Model im Hidschab auf den Laufsteg geschickt. Die 19-jährige Halima Aden, ein US-Model mit somalischen Wurzeln, lief am Mittwochabend bei Wests Show in Manhattan verschleiert über den Catwalk. „Vogue“-Chefin Anna Wintour und Wests Ehefrau Kim Kardashian saßen im Publikum.

 

West hatte erst im Dezember Kritik für sein Treffen mit dem jetzigen US-Präsidenten Donald Trump einstecken müssen, der bereits damals ein hartes Vorgehen gegen muslimische Einwanderer angekündigt hatte. Nun holte er eine solche Immigrantin auf den Laufsteg: Die Muslima Aden wurde in einem kenianischen Flüchtlingscamp geboren und besitzt mittlerweile die US-Staatsbürgerschaft. Im vergangenen Jahr hatte sie schon mit ihrer Teilnahme als erste Frau im Hidschab bei einem Schönheitswettbewerb in Minnesota Aufsehen erregt. Die geachtete Modezeitschrift „Vogue“ schrieb, Aden habe mit ihrem Auftritt eine „bedeutsame Debatte“ über muslimische Frauen bei der Fashion Week angestoßen.

Zuschauer dürfen keine Fotos oder Videos machen

Aden sagte dem Magazin, es sei noch immer eine Herausforderung, geeignete Mode zu finden. Sie wolle aber eine „Botschaft an muslimische Frauen und junge Frauen senden, dass es in Ordnung ist, Stereotype zu durchbrechen und man selbst zu sein“. West hatte seine Modelinie vor zwei Jahren begonnen. Der 39-Jährige kooperiert unter anderem mit Adidas, auch die Show vom Mittwoch zeigte Kleidung mit sportlichem Touch.

In der vergangenen Saison hatte West bei einer Modenschau in New York ein Fiasko erlebt: Ein Model brach bei der Vorstellung seiner Kollektion wegen starker Hitze zusammen - deshalb verzichtete der Designer diesmal auf eine Live-Übertragung seiner Show. Die Zuschauer durften keine Fotos oder Videos aufnehmen, aber einige Bilder der Show schafften es dennoch in die sozialen Netzwerke.