Panik am Times Square: Ein Auto fährt über den Bürgersteig, eine 18-Jährige kommt ums Leben. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund gibt es nicht, möglicherweise hatte der Fahrer psychische Probleme.

New York - Ein Mann, der am New Yorker Times Square in eine Menschenmenge gefahren ist, hat laut eigenen Angaben gegenüber der Polizei „Stimmen gehört“. Nach Polizeiangaben wurden bei dem Zwischenfall am Donnerstag 23 Menschen angefahren, eine 18-jährige Touristin aus Michigan kam ums Leben. Der 26 Jahre alte Fahrer, ein Veteran der Marine, wurde festgenommen.

 

Nach dem Zwischenfall stieg der Mann aus seinem Wagen aus, rannte umher und schrie. Anschließend wurde er von Polizisten und Passanten überwältigt. Ein erster Alkoholtest verlief negativ, das Ergebnis weiterer Drogentests stehe noch aus, verlautete aus Polizeikreisen. Der Mann habe angegeben, Stimmen gehört zu haben. Er habe erwartet, zu sterben.

Keine Hinweise auf terroristischen Hintergrund

Sein Motiv war zunächst unklar. Es gebe aber keine Hinweise, dass es sich um eine Tat mit terroristischem Hintergrund handele, sagte der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio.

Der Mann war nach Angaben aus Polizeikreisen in der Mittagszeit in falscher Richtung auf der 42. Straße am stets gut besuchten Times Square unterwegs. Etwa drei Straßenzüge weit fuhr er dabei laut Augenzeugen über den Bürgersteig, vorbei an Touristenmagneten wie dem Hard Rock Café und dem Restaurant Bubba Gump Shrimp. Dabei erfasste er zahlreiche Fußgänger.

Augenzeugen berichteten, kurzzeitig habe Panik geherrscht. „Er hat die Leute einfach umgefahren“, sagte Asa Lowe aus Brooklyn, der vor einem Geschäft stand und Schreie hörte. „Er hat nicht angehalten.“

Notar mit Messer bedroht

Polizeichef James O’Neill erklärte, der Verdächtige sei schon zwei Mal wegen Alkohol am Steuer festgenommen worden, in den Jahren 2008 und 2015. Wegen des zweiten Verstoßes musste er seinen Führerschein 90 Tage abgeben. Zuletzt wurde der 26-Jährige in der vergangenen Woche festgenommen, weil er einen Notar mit einem Messer bedrohte. Aus Polizeikreisen verlautete, bei früheren Festnahmen habe der Mann gesagt, er fühle sich verfolgt.

Der Verdächtige wohnt im Stadtteil Bronx und ging 2011 zur Marine. Zuletzt war er auf dem Stützpunkt in Jacksonville in Florida stationiert. 2014 wurde er nach Disziplinarproblemen entlassen.