In einem Manhattaner Szeneviertel kommt es zu einer Explosion, 29 Menschen werden verletzt. Von einem Terrorakt gehen die Behörden nicht aus. Doch sagt der Bürgermeister, dass die Detonation vorsätzlich herbeigeführt worden sei.

New York - Bei einer Explosion mitten in einem beliebten Szeneviertel in New York sind 29 Menschen verletzt worden. Die Detonation im Bezirk Manhattan sei am Samstagabend zwar vorsätzlich herbeigeführt worden, doch gebe es keine Hinweise auf Terrorismus, teilten die Behörden mit. Eine Verbindung zu einer wenige Stunden zurückliegenden Rohrbombenexplosion im nördlich gelegenen Staat New Jersey bestehe ebenfalls nicht.

 

Der Zwischenfall in New York ereignete sich gegen 20:30 Uhr (Ortszeit) im Bezirk Manhattan im Szeneviertel Chelsea nahe einer Ausgehmeile mit vielen Restaurants. Augenzeugen berichteten, die Explosion habe Fenster zum Zerbersten gebracht. Schutt sei zudem umhergeflogen. Evakuierungen waren nach Behördenangaben jedoch nicht nötig.

Explosion vermutlich durch einen Baukasten ausgelöst

Der aus Dallas stammende Chris Gonzalez aß mit Freunden in der Gegend zu Abend, als es zur Explosion kam. „Wir spürten es, wir hörten es, im Restaurant wurde es ruhig“, sagte der 26-Jährige.

Polizeisprecher J. Peter Donald sagte, etliche Menschen seien mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden. Eine Person habe eine Schnittwunde erlitten, die als schwerwiegend eingestuft wurde. Andere seien indes nur leicht verletzt und mit Kratzer und blauen Flecken davongekommen.

Agenten des FBI und Beamte des Heimatschutzministeriums sowie eine Sondereinheit für Brandstiftung und Explosionen waren vor Ort. Ein Polizist sagte, die Explosion sei vermutlich durch einen vor einem Gebäude liegenden Baukasten mit Werkzeugen ausgelöst worden.

Bürgermeister Bill de Blasio erklärte später in der Nähe auf einer Pressekonferenz: „Heute Abend hat New York City einen sehr schlimmen Zwischenfall erlebt.“ Zwar handele es sich bei der Explosion um „einen vorsätzlichen Akt“, doch gebe es aktuell keine konkrete Bedrohungslage. Unweit des Explosionsorts liefen indes Ermittlungen an einem zweiten Ort, sagte de Blasio.

Ein Beamter sagte der Nachrichtenagentur AP später, dass vier Blocks weiter offenbar ein verdächtiger Schnellkochtopf mit Verdrahtung und einem Handy entdeckt und untersucht worden sei. Demnach wurde die Vorrichtung in einer Plastiktasche gefunden.

Das Weiße Haus teilte mit, Präsident Barack Obama sei über die Explosion in New York unterrichtet worden und werde auf dem Laufenden gehalten.

Erst wenige Stunden zuvor war kurz vor einem Wohltätigkeitswettlauf zu Gunsten von Marinesoldaten und Seemännern im Ort Seaside Park im Staat New Jersey eine Rohrbombe explodiert. Verletzt wurde laut der Polizei niemand.