Kansas City Chiefs gegen Philadelphia Eagles - die Paarung für den Super Bowl steht fest. Die Eagles hatten kaum Mühe, für die Chiefs brauchte es eine enorme Willensleistung von Patrick Mahomes.
Als er musste, ignorierte Patrick Mahomes den Schmerz und führte seine Kansas City Chiefs trotz verletztem Knöchel in den Super Bowl. Mit einem Sprint Sekunden vor Schluss bereitete der Quarterback-Superstar beim 23:20-Sieg gegen die Cincinnati Bengals am Sonntagabend (Ortszeit) das entscheidende Field Goal vor und feierte Minuten später mit seinen Kollegen den Erfolg im Konfettiregen und mit dem ersten Pokal - die Vince-Lombardy-Trophy für den Triumph im wichtigsten Football-Spiel der Welt will er dann in zwei Wochen nach einem Erfolg gegen die Philadelphia Eagles zum zweiten Mal in vier Jahren in die Höhe recken.
Das beste Team der NFL-Hauptrunde hatte sich zuvor deutlich mit 31:7 gegen die San Francisco 49ers durchgesetzt und steht fünf Jahre nach dem ersten Sieg im Super Bowl wieder im Endspiel. Die 49ers hatten in der Partie großes Verletzungspech und mussten den vierten Quarterback der Saison einsetzen. „Das wird eine großartige Herausforderung, aber erst mal werde ich das hier feiern. Ich glaube, wir haben keine Zigarren, aber wir werden vorbereitet sein beim Super Bowl“, sagte Mahomes nach dem hart erarbeiteten Sieg gegen die Bengals.
Verstauchter Knöchel
Vor einer Woche hatte er sich im Playoff-Duell mit den Jacksonville Jaguars früh einen verstauchten Knöchel zugezogen und konnte danach den Fuß kaum belasten. An einem Einsatz gegen das Team um Quarterback Joe Burrow, gegen den Mahomes in drei Anläufen noch nie gewonnen hatte, ließ der 27-Jährige zwar keine Zweifel aufkommen. Aber so beweglich und laufstark wie üblich war er nicht - erst ganz am Ende behielt er den Ball und sprintete los, als ihm durch Verletzungen immer mehr Anspielstationen abhandengekommen waren und sich wie im vergangenen Jahr eine Verlängerung andeutete. „Es gibt Momente in einer Partie, da musst du einfach alles aufs Spiel setzen“, berichtete er von seiner Entscheidung. Weil er am Ende der Szene gefoult wurde, war sein Entschluss wegen der 15-Yards-Strafe für den Gegner noch mehr wert. Mit zwei Touchdown-Pässen und Würfen für insgesamt 326 Yards machte Mahomes ein unter den Umständen überragendes Spiel.
Harrison Butker kickte den Ball schließlich aus 45 Yards durch die Torstangen und ermöglichte seinen Mitspielern und den Fans eine Kühlschrank-Party bei Minusgraden. Wie viel der Sieg im vierten Anlauf gegen die Bengals bedeutete, wurde bei den Interviews unmittelbar danach klar - Travis Kelce pöbelte live übers Stadionmikrofon in Richtung Bürgermeister von Cincinnati und auch Mahomes machte klar, was er von den Kommentaren im Vorfeld des Spiels hielt: Nichts. „Das hier ist immer noch Arrowhead und nicht Burrowhead“, sagte er. Die Chiefs tragen ihre Heimspiele im Arrowhead Stadion aus.
Zwei Wochen Zeit, wieder fit zu werden
Zwei Wochen lang haben die Chiefs nun Zeit, ihre angeschlagenen Profis halbwegs fit zu bekommen vor dem Duell mit Philadelphia am 12. Februar in Glendale im US-Bundesstaat Arizona. Neben Mahomes ging auch Kelce mit Problemen in die Partie, sein Einsatz war wegen einer Verletzung am Rücken erst kurz vor Beginn klar. L’Jarius Sneed, Willie Gay Jr. , Toney, Mecole Hardman und JuJu Smith-Schuster verletzten sich alle während der Partie.
In Glendale kommt es dann zu einem Bruder-Duell: Travis Kelce trifft auf Jason Kelce, der bei den Eagles auf der Position des Centers zu den wichtigsten Profis zählt. Chiefs-Trainer Andy Reid arbeitete zudem lange für die Eagles, mit Mahomes und Jalen Hurts stehen sich erstmals zwei schwarze Quarterbacks in einem Super Bowl gegenüber. „Es ist fantastisch“, sagte Reid. „Die Arbeit ist noch nicht erledigt.“