Der Wilhelmsplatz wird seit Langem als hässlichster Platz Stuttgarts gehandelt. Ohne Folgen. Ein Kommentar über die Ideenlosigkeit und den Unwillen, den nicht gerade privilegierten Stadtteil Bad Cannstatt zu verbessern.

Stadtkind: Petra Xayaphoum (px)

Schade, dass Bad Cannstatt nicht Stuttgart-West, -Süd oder -Mitte ist. Sonst hätte der Wilhelmsplatz wahrscheinlich schon längst eine kleine Wanderbaumallee, Sitzlounges aus Paletten und irgendeinen kleinen pastellfarbenen Ape-Kiosk, der unterm Baum Erfrischungsgetränke, Snacks und selbst gemachtes Bio-Eis an die Passant:innen verkauft. Wahrscheinlich würde im Sommer eine kleine Bühne aufgebaut werden, wo Singer-Songwriter spielen, der Martin-Mayer-Steg wäre bepflanzt und/oder mit Streetart bemalt und der Tunnel zur S-Bahn ordentlich beleuchtet. Die leer stehenden Flächen drumherum würden von lokalen Künstler:innen statt Rattenkolonien bespielt werden und statt vier umliegenden Casinos, gäb’s vielleicht nur zwei. Man könnte sich seine Flasche an einem Trinkbrunnen mit echtem Cannstatter Mineralwasser auffüllen und Riesenschach spielen. Herrlich wäre das.