Zum Besuch von Wladimir Putin in Nordkorea schreibt die niederländische Zeitung „de Volkskrant“, dass Putin durch die Zusammenarbeit mit Kim Jong Un und die Drohung mit Atomwaffen versucht, dem Westen Angst einzujagen.

Zum Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Nordkorea heißt es am Dienstag in der niederländischen Zeitung „de Volkskrant“:

 

„Ob es nun um die Drohung mit Atomwaffen oder die Zusammenarbeit mit seinem nordkoreanischen Pendant Kim Jong Un geht - mit beidem versucht Putin, dem Westen Angst zu machen. (…) Auf den ersten Blick sind Russland und Nordkorea perfekte Partner, die durch ihre Abneigung gegen den Westen verbunden sind. Zuweilen scheint sich sogar ein autoritäres Triumvirat mit China anzubahnen. Hinter den Kulissen steht jedoch ein tiefes Misstrauen zwischen den drei Ländern der Zusammenarbeit im Weg. Auch wenn Bilder aus Pjöngjang einen anderen Eindruck vermitteln sollen, sind die Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea rein geschäftsmäßig. Trotz feuriger Bekundungen einer antiimperialistischer Kameradschaft weiß Kim Jong Un, dass seine Zweckehe mit Putin zu Ende sein wird, sobald Russland auf ihn verzichten kann. Dann wird Pjöngjang wieder an den Rand gedrängt. Bis dahin nutzt Kim die Situation für sich aus.

Putin ist bewusst, dass in Peking Unruhe hinsichtlich der russischen Absichten gegenüber Nordkorea entstehen könnte, da Chinas Staatschef Xi Jinping sowohl Moskau als auch Pjöngjang gegenüber misstrauisch ist und nur ungern außen vor gelassen werden möchte. Die chinesische Regierung hat bislang kaum auf russische Vorschläge für Sicherheitskonsultationen zwischen den drei Ländern oder eine Teilnahme Nordkoreas an russisch-chinesischen Militärübungen reagiert.“