Die 120 Jahre alte Kutsche ist ein wichtiges Symbol der niederländischen Monarchie. Doch für viele ist sie auch Symbol des Rassismus im Kolonialreich. Nun soll die Goldene Kutsche ins Museum kommen.

Den Haag - Die wegen rassistischer Malereien umstrittene Goldene Kutsche des niederländischen Königshauses kommt ins Museum. Die Kutsche werde nach ihrer Restaurierung im kommenden Jahr im Stadtmuseum von Amsterdam ausgestellt, teilte der Hof am Dienstag in Den Haag mit. Ob König Willem-Alexander und seine Frau Máxima jemals wieder in der Kutsche fahren werden, ist noch nicht entschieden.

 

Die gut 120 Jahre alte Kutsche ist ein wichtiges Symbol der Monarchie. Traditionell fährt das Königspaar einmal im Jahr, im September zur Eröffnung des parlamentarischen Jahres in dieser Kutsche zum Parlament. Seit einigen Jahren ist sie jedoch umstritten. Für zahlreiche Niederländer ist sie ein Symbol des Rassismus im Kolonialreich. Grund sind Malereien auf dem Holz mit dem Titel „Huldigung der Kolonien“. So ist etwa eine weiße Frau auf einem Thron abgebildet. Zu ihren Füßen knien schwarze Menschen und bieten Geschenke an.

Umfangreiche Ausstellung zur Kutsche geplant

Willem-Alexander hatte im Sommer noch erklärt, dass das „Sklaven-Bild“ bei der Restaurierung nicht entfernt werde. „Es ist Teil des niederländischen Kulturerbes.“

Das Amsterdam Museum zur Stadtgeschichte plant eine umfangreiche und „diverse Ausstellung zur Geschichte der Kutsche. Dabei würden auch Kolonialismus und Rassismus thematisiert, teilte das Museum mit.

Die Goldene Kutsche war ein Geschenk der Amsterdamer Bürger 1898 an Königin Wilhelmina zu Ehren ihrer Thronbesteigung. Seit Beginn der Restaurierung 2016 fuhr das Königspaar in der sogenannten Gläsernen Kutsche. Im nächsten Jahr steht die goldene Kutsche im September im Museum.