Die Niedersachsen können sich freuen: Der Landtag hat am Dienstag für einen neuen gesetzlichen Feiertag abgestimmt.

Hannover - Der Reformationstag am 31. Oktober ist neuer gesetzlicher Feiertag in Niedersachsen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat der Landtag in Hannover am Dienstag mit 100 Ja-Stimmen bei 20 Gegenstimmen und 17 Enthaltungen verabschiedet. Während die Mehrheit der Abgeordneten von SPD und CDU sowie die AfD-Fraktion für den Vorschlag stimmten, war die FDP dagegen. Alle grünen Abgeordneten enthielten sich der Stimme. Der 31. Oktober soll noch in diesem Jahr als arbeitsfreier Feiertag begangen werden.

 

Niedersachsen folgt damit dem Beispiel Schleswig-Holsteins und Hamburgs, die den von den evangelischen Christen begangenen Reformationstag schon vor wenigen Monaten zum gesetzlichen Feiertag gemacht haben. Bislang war er dies nur in den ostdeutschen Ländern Thüringen, Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Die Bremer Bürgerschaft will an diesem Donnerstag entscheiden, ob sie nachzieht. Im vergangenen Jahr war der 31. Oktober wegen der Jubiläums 500 Jahre Reformation einmalig ein bundesweiter Feiertag gewesen.

Juden und Katholiken plädieren für Buß- und Bettag als weiteren Feiertag

Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte im vergangenen Herbst im Landtagswahlkampf den Vorschlag für den neuen Feiertag gemacht. Er argumentierte, dies sei vertretbar, weil die südlichen Bundesländer mehr Feiertage hätten als der Norden. „Der Reformationstag ist derjenige, der am breitesten in der Gesellschaft verankert ist“, sagte er am Dienstag.

An dem Ansinnen der Landesregierung hatte es Kritik von verschiedenen Seiten gegeben. So verwiesen Vertreter der jüdischen Gemeinden auf antisemitische Schriften Martin Luthers. Die katholische Kirche verbindet das Datum der Reformation mit der Kirchenspaltung und plädierte - ähnlich wie die jüdischen Gemeinden - für den Buß- und Bettag als weiteren gesetzlichen Feiertag.