In den vergangenen Tagen schien der Regen gar nicht enden zu wollen. Der Fellbacher Peter Treiber ist Landwirt und Jäger. Er spricht über den vielen Regen und Schnee in diesem Winter.

Fellbach/Rems-Murr-Kreis - Frühlingsatmosphäre bei milden Temperaturen von fast 15 Grad am Wochenende, dafür allerdings in den vergangenen Tagen Wassermassen, die vom sich öffnenden Himmel prasselten. Das Wetter bleibt, so das Urteil der Meteorologen, auch in hiesigen Gefilden „turbulent“. Was bedeutet der Regen für die hiesigen Bauern? Landwirt und Stadtrat Peter Treiber gibt Antworten.

 

Herr Treiber, es regnet gefühlt seit Wochen. Schnee ist gefallen und geschmolzen, Rems und Neckar haben Hochwasser – ist das ausreichend für die Natur?

Der Januar war vom Niederschlag her wirklich gut, ein ganz normaler Wintermonat, wie es früher üblich war. Und falls der Februar trockener werden sollte, dann reicht die Winterfeuchte auch da noch aus. Für die Landwirte hier passt das im Moment alles. Aber das massive Niederschlagsdefizit der vergangenen Jahre gleichen ein paar nasse Monate jedoch noch lange nicht aus.

Der Grundwasserspiegel ist immer noch zu niedrig?

In jedem der vergangenen drei sehr trockenen Jahren hat es ungefähr 150 Millimeter zu wenig Niederschlag pro Quadratmeter gegeben, das heißt mehr als ein Viertel der hier üblichen Regenmenge fehlte. Da bräuchte es jetzt eben auch ein paar richtig nasse Jahre hintereinander, um das annähernd auszugleichen. Außerdem sind die Niederschläge ja nie gleichmäßig verteilt. Ich kenne es noch so, dass es beispielsweise östlich des Neckars eher trockener war als westlich. Das hat sich in den letzten Jahren umgedreht.

Der Klimawandel lässt grüßen?

Auf jeden Fall. Wir hatten beispielsweise in den vergangenen Jahren sehr trockene und schöne Frühjahre mit staubtrockenen Böden – auch über den Sommer war Niederschlag knapp. Die Landwirtschaft braucht die Feuchtigkeit aber regelmäßig übers Jahr verteilt, nicht nur in ein, zwei regenreichen Monaten.

Und dem Wald reicht es sicherlich auch noch nicht?

Die Wälder sind sehr trocken, auch das gleicht sich mit ein paar Zentimetern Schnee und einem nassen Monat nicht aus. Ich habe eine Jagd bei Winnenden, da gibt es viel Käferholz. Es tut schon weh, wenn man so viele große und alte Buchen sieht, die kaputt sind und gefällt werden müssen. Ungünstig ist auch, dass in manchen ländlichen Gegenden Jahr für Jahr viel zu viel Fläche überbaut und damit versiegelt wird. Niederschläge kommen den Böden dann gar nicht mehr zugute, stattdessen müssen die Bäche und Flüsse das Wasser aufnehmen.