Mehrere Bombenexplosionen erschüttern Nigeria. Dort bringen Selbstmordattentäter im Nordosten wieder Tod und Verderben. Helfern bietet sich ein schreckliches Bild.

Abuja - Bei einer Serie von Selbstmordanschlägen in Nigeria sind am Dienstag nach ersten Medienberichten mindestens 20, möglicherweise über 30 Menschen getötet worden. Die Zahl der Verletzten wurde von Rettungskräften mit 91 angegeben, von diesen befanden sich 45 in kritischem Zustand.

 

Zwei Selbstmordattentäter hatten in Konduga im Nordosten des Landes ihre Sprengstoffwesten auf einem belebten Markt gezündet. Die Rettungsarbeiten und die Bergung der Opfer dauerten in der Nacht zum Mittwoch an.

Am Abend seien an anderer Stelle am Stadtrand von Konduga zwei weitere Sprengsätze von Selbstmordattentätern gezündet worden. Dazu lagen vorerst keine näheren Angaben vor. Helfer sprachen von einem Angriff gegen ein Flüchtlingslager.

„Alles war voller Blut“

Ein Mitarbeiter des Zivilschutzes, der am Abend mit einem Armeekonvoi aus dem nahe gelegenen Maiduguri nach Konduga fuhr, beschrieb die Lage als „noch schlimmer als befürchtet“. „Alles war voll Blut“, sagte Helfer Satomi Shamed der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochmorgen. Dazu sei der Armeekonvoi noch während der Fahrt angegriffen worden.

Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen. Die Region wird von der Terrormiliz Boko Haram kontrolliert.

Bei Anschlägen und Angriffen der sunnitischen Fundamentalisten sind seit 2009 mindestens 20 000 Menschen getötet worden, rund zwei Millionen Nigerianer sind vor der Gewalt geflohen. Boko Haram will in Teilen von Nigeria und in angrenzenden Gebieten einen Gottesstaat errichten.