Beim Nikolausmarkt geht der OB erstmals offiziell unters Volk. Bei der CDU gibt’s Glübo statt Glühwein.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Leonberg - So fängt die neue Aufgabe doch richtig gut an: Bei seinem ersten Auftritt vor großem Publikum kann Martin Kaufmann Preise verleihen. Der frisch ins Amt gekommene Oberbürgermeister zeichnet auf dem Nikolausmarkt jene Stände aus, die nach Meinung einer dreiköpfigen Jury besonders schön anzusehen sind.

 

Die Gelegenheit, den neuen OB einmal aus nächster Nähe zu erleben, lassen sich viele Leonberger nicht entgehen. Die kleine Fläche unter der großen Tanne, die diesmal wirklich sehr schön gewachsen ist, füllt sich schnell, als der Moderator Albert Kaspari den prominenten Redner ankündigt. Während für den Rathauschef bei seiner Amtseinführung Fanfaren erklangen, sind es jetzt Weihnachtslieder, dargeboten vom Bläserorchester der Klassenstufe 6 von ASG, JGK und der Jugendmusikschule, die ihm musikalisch den Weg ebnen.

„Wunderschöne Kulisse“

„Unser Nikolausmarkt hat eine wunderschöne Kulisse“, lobt Kaufmann das Adventsdorf mit 90 Ständen. Dann wird geehrt. Als schönsten haben die Juroren Maren Reich, Stefanie Schneider und Wolfgang Schneider, allesamt Mitarbeiter des Ordnungsamtes, den Stand von Jana Weidenbachs Blumengalerie ermittelt. Die vielen Kerzen dort vermitteln ein besonders festliches Licht. Der zweite Preis geht an den Abi-Jahrgang des ASG. Den dritten Preis teilen sich das Strohländle-Team und Torsten Kummer. Der ehemalige Warmbronner lebt jetzt in Tübingen, kehrt aber seit sieben Jahren stets am ersten Adventswochenende in seine Heimatstadt zurück. Hier verkauft der Gartenpfleger Misteln, die er extra aus dem Elsass und von der Alb holt. Sein Stand sieht aus wie ein riesiger Mistelwald und hebt sich auffällig von den tannengeschmückten Häuschen ab.

Station macht der neue OB auch bei der CDU. Hier kommen die christdemokratischen Mandatsträger und wichtige Kommunalpolitiker ohne Parteibuch zusammen. Neben Martin Kaufmann unter anderem auch Landrat Roland Bernhard, der Erste Bürgermeister Ulrich Vonderheid, Baubürgermeister Klaus Brenner, der Bundestagsabgeordnete Marc Biadacz, die Landtagsabgeordnete Sabine Kurtz, die Fraktionschefin im Gemeinderat, Elke Staubach oder ihr Kollege im Kreistag, Helmut Noë.

Glübo statt Glühwein

Verkauften sie in den vergangenen Jahren Lose zugunsten des Hospizes, so stehen sie jetzt für Gespräche mit den Bürgern bereit. „Wir möchten den Menschen ein neues Angebot machen“, erläutert der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Oliver Zander den Bruch mit der langjährigen Tradition. „Die Menschen sollen nicht nur während der Wahlkampfzeit die Gelegenheit haben, ihre Anliegen und Meinungen zu sagen.“ Eine Spendenbox fürs Hospiz steht am Stand aber nach wie vor. Neu ist bei der CDU zudem, dass jetzt Glübo, ein Glühwein mit Bockbieraroma, ausgeschenkt wird.

Solche Experimente macht die Konkurrenz nicht. Bei den Freien Wählern gibt’s nach wie vor Glühwein vom Christkindlmarkt. Und der fließt wie immer in Strömen. Beim Stadtverbandsvorsitzenden Wolfgang Schaal und dem Fraktionschef Axel Röckle treffen sich Politiker aller Couleur zum Austausch aktueller Neuigkeiten. Jetzt also auch Martin Kaufmann.