Ein eingespieltes Team ist das Geheimnis der Ehrenamtlichen vom THW beim Nikolausmarkt.

Leonberg - Es gibt viel zu tun, bis der THW-Feldkoch Klaus Bachofer den deftigen Erbseneintopf und das pikante Chili con carne aus den 150 Liter großen Wärmebehältern der mobilen Feldküche schöpfen kann. Erbsen werden eingeweicht, dazu kommen Speck, Brühe, Zwiebel und Gemüse. Ins Chili kommen zum Hackfleisch noch Tomaten und Mais. Rund 400 Portionen werden vorbereitet. Was das ganze Jahr über bei den Einsätzen des THW gilt, das gilt auch bei der Organisation des Standes auf dem Leonberger Nikolausmarkt. Professionelles Teamwork ist das Geheimnis, damit alles klappt.

 

Nikolausmarktchef Marco Doster hat alle Aufgaben akribisch in einer Excel-Liste auf dem Computer festgehalten. Seit 2013 ist das THW auf dem Nikolausmarkt vertreten, seit 2015 ist Doster für die Organisation zuständig. Die fünf Mitstreiter seines Teams treffen sich zum ersten Mal im September. „Da sammeln wir Ideen, überlegen, was wir alles brauchen.“ Nach weiteren drei Treffen steht die Organisation. Viele weitere helfende Hände kommen hinzu. Allein acht THWler haben am Freitagabend die Hütte aus dem Depot geholt und aufgebaut. Ein zweites Team hat die Feldküche abgeholt. Am Samstag dekorieren sie den Stand, hängen die Schilder auf, testen den Strom und fahren die Kocher hoch. Zum Verkauf gibt es zwei Arbeitsschichten pro Tag, sodass es für jeden der fünf Helfer nicht zuviel wird. Denn bei eisigem Wetter wird es in der Hütte schnell ungemütlich. Vorher muss natürlich auch alles eingekauft werden.

Prosit! Foto: factum/Bach
Dafür ist unter anderem Sebastian Herzig zuständig. „Wir achten auf regionale Zutaten, Fleisch und Brot kommen aus dem Altkreis.“ Herzig erinnert sich noch, wie sie beim ersten Marktauftritt überlegt haben, welche Mengen benötigt werden. „Wir haben dann ausprobiert, wie viel Eintopf wohl in einen Suppenteller passt und dann mit Blick auf das Wetter die benötigten Mengen hochgerechnet“, erinnert er sich. Alles wurde dann in die Checklisten eingetragen. „Wir haben uns so über die Jahre professionalisiert. Das ist wichtig, denn alles hier muss nebenbei laufen, neben Job und Familie.“

Über die Jahre ist der Stand immer größer geworden und damit auch der Aufbau immer aufwendiger. Wie es sich für das THW gehört, ist alles selbst gemacht, die Holzhütte und die überdachten Sitzplätze, die Speisekarten und die Deko.

Nur die Feldküche haben sie bei einem befreundeten THW-Ortsverband für dieses Wochenende ausgeliehen. Die Eintöpfe kocht Klaus Bachofer aber nicht vor Ort auf dem Weihnachtsmarkt, sondern in der THW-Unterkunft in der Mollenbachstraße. „Das ist einfach hygienischer.“

Aber er kennt es auch anders. Immer wieder kocht er bei Großeinsätzen des THW mit einer Feldküche. Erst kürzlich war er beim großen Moorbrand in Meppen im Einsatz. Für 2000 Einsatzkräfte wurden in mehreren Schichten viermal am Tag warme Mahlzeiten gekocht.

Die Arbeit ist noch lange nicht vorbei

Ein Großteil der 57 in Leonberg aktiven THWler ist an diesem Wochenende eingespannt. Wir gestalten den Markt gerne mit, „weil es uns Spaß macht“, sagt Marco Doster. Mindestens 200 Einsatzstunden leisten die Helfer pro Jahr, manche auch deutlich mehr. „Jeder bringt sich ein, wie er kann. Teamwork ist bei uns gefragt, das gilt für die Arbeit im THW genauso wie hier auf dem Nikolausmarkt. Bei uns ist man nie alleine, gemeinsam sind wir stark“, ergänzt Sebastian Herzig. Auf ein paar Stunden mehr zum Jahresschluss auf dem Nikolausmarkt kommt es da nicht mehr an. Marco Doster hat extra Urlaub genommen, um alles vorzubereiten.

Und wenn am Sonntagabend um 20 Uhr der Nikolausmarkt endet, geht die Arbeit für die fleißigen Helfer noch bis Dienstag weiter. Alles muss abgebaut, gereinigt und verstaut werden. Über den Erlös des Marktes freut sich die THW-Jugend für ihr Jugendlager. 2016 sind die Leonberger Bundessieger im Jugendwettbewerb geworden. 2019 wollen sie ihren Siegertitel verteidigen, qualifiziert haben sie sich bereits.

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