Das Unternehmer-Ehepaar will im September im Göppinger Stauferpark eine Ninja-Halle eröffnen. Die Bloggerin und der Handballprofi entwickeln neben ihren digitalen Handelsplattformen verstärkt auch stationäre Geschäftsfelder.

Region: Corinna Meinke (com)

Göppingen - Ihr wisst nicht, wie sehr ich darauf brenne“, erklärt Bella Kraus das „größte Projekt ihres Lebens“. Die Rede ist von einer Ninja-Halle, die die Unternehmerin gemeinsam mit ihrem Ehemann Mimi Kraus im Stauferpark Göppingen einrichten möchte und für die Kraus auf ihren digitalen Kanälen wirbt.

 

Die Bloggerin und der Handballprofi aus dem Kreis Göppingen haben sich von der RTL-Gameshow Ninja Warrior inspirieren lassen, bei der sportlich topfitte Teilnehmer darum wetteifern, einen Parcours aus Hindernissen unter Einsatz von Kraft, Ausdauer und Körperbeherrschung am schnellsten zu überwinden. Solche Anlagen haben sich nach dem Vorbild der Sportart Parkour entwickelt, bei der die Parkourläufer Hindernisse im urbanen Raum überwinden.

Die digitalen Fangemeinde kann Vorschläge machen

Unter dem Titel „Nice Ninja“ soll die rund 1500 Quadratmeter große ehemalige Hangarhalle im Stauferpark zu einer Sporthalle umgebaut werden. Herzstück soll der besagte Ninja Parcours werden, auf dem Parkourläufer und Freizeitsportler ihre Fertigkeiten trainieren können, erklärt die Mutter dreier Kinder, die aber auch an Sport- und Spielangebote für Kinder und Jugendliche denkt.

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Für eine endgültige Planung hat sich das Paar noch nicht entschieden. Bella Kraus möchte zuvor noch Vorschläge aus ihrer digitalen Fangemeinde sammeln. Außerdem vergleiche sie momentan mit ihrem Mann noch die Angebote von mehreren Fachplanern. Fest stehe aber bereits, dass es sich um eine Investition im siebenstelligen Bereich handeln werde. Bereits in Kürze, wenn die bisherigen Mieter die Halle verlassen haben, sollen die Bauarbeiten beginnen, denn mit den Formalitäten rund um den Bauantrag sei man schon fast durch. Sollte alles nach Plan laufen, könnte die Eröffnung bereits im September stattfinden, haben Bella und Mimi Kraus angekündigt.

Mietvertrag läuft zehn Jahre

In der bisher als Lager und Abstellfläche für Wohnwagen genutzten Halle, die das Paar für zehn Jahre gemietet hat, soll es auch ein gastronomisches Angebot geben. Natürlich gehörten dazu auch Pommes und Würstchen für die Kinder, aber frisch zubereitete Gerichte wie Wraps und Salate sollen ebenfalls auf der Speisekarte stehen.

„Mir waren Bewegung und gesundes Essen schon immer ein wichtiges Anliegen“, erklärt Mimi Kraus bei einem Zwischenstopp im Göppinger Lifestyle-Café Lovely Pie mit dem acht Monate alten Sohnemann Maddox auf dem Arm. Als Betreiber der Göppinger Ninja Halle wolle er sich ein neues Standbein für die Zeit nach seiner Karriere als Bundesligahandballer aufbauen, erklärt Kraus seine Zukunftspläne, der momentan bei der Spielgemeinschaft Bietigheim-Bissingen-Metterzimmern unter Vertrag steht. Außerdem werden dem Champions-League-Sieger von 2013, der als Blogger auf Instagram 190 000 Abonnenten verzeichnet, weitere unternehmerische Pläne in seiner Heimatstadt Göppingen nachgesagt.

Eine Halle – viele Zielgruppen

Die Ninja Halle, die auf jeden Fall für verschiedene Zielgruppen ein lohnenswertes Ziel sein soll, wie Bella Kraus erklärt, die selbst Sport treibt und sich dabei gerne austobt. Fürs Toben und Auspowern sei das Ninja-Konzept ideal. Neben zahlreichen Trampolinen soll für die jüngsten Gäste ein mehrere Meter hoher Spielturm installiert werden. „So etwas gibt es im ganzen Umkreis nicht“, nur veraltete kleine Indoorspielplätze für Kinder, meint Bella Kraus. Der Weg zu richtigen Ninja-Hallen, wie der in Filderstadt oder in Waiblingen, sei ihr persönlich zu weit, auch wegen ihrer Kinder, die nicht so lange im Auto sitzen möchten. Sie brenne förmlich für das neue Projekt, an dem sie schon seit geraumer Zeit arbeite: „Allein die Suche nach einer geeigneten Halle im Kreis Göppingen hat zwei Jahre lang gedauert“, sagt Bella Kraus.

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Es sei gut möglich, dass sie für die Göppinger Halle noch spezielle Neuentwicklungen in Auftrag geben werde wie beispielsweise eine aus zwei Trampolinen und zwei Spielwänden bestehende Reaktionswand. Dort könnten zwei Teilnehmer darum wetteifern, die Mehrzahl der farbig markierten Spielwandfelder schneller als der Mitspieler mit Hilfe von Sprüngen zu erreichen und beim Berühren der Felder Punkte zu ergattern.

Wall Run und Buzzer machen den Parcours perfekt

Darüber hinaus gehörten auch Kletterparcours und der legendäre Wall Run am Ende der Hinderniskette zu einem typischen Ninja-Parcours. Und wem es am Schluss nicht gelänge, die mehrere Meter hohe Wand beim Wall Run zu erklimmen und den Buzzer genannten Summerknopf zu drücken, der solle sich zum Trost genussvoll in eine große weiche Grube voller Schaumstoffschnipsel fallen lassen können, sagt die Unternehmerin. Über ihren Instagram-Kanal erreicht sie weltweit mehr als 450 000 Fans und wirbt bisher vor allem auf digitalen Kanälen der sozialen Medien für Produkte aus den Bereichen Beauty, Lifestyle und Wohnen. Als Influencerin möchte sich Kraus trotzdem nicht bezeichnen lassen, da der Begriff wahnsinnig verschrieen sei. Sie bevorzuge die Berufsbezeichnung Content Creator.