Nis-Momme Stockmann ist nicht um Worte verlegen, im Gegenteil. Nur wenn es um die verschobenene Premiere in Stuttgart geht, ringt er um die passenden Formulierungen. An diesem Donnerstag wird Stockmanns „Das Imperium des Schönen“ im Stuttgarter Kammertheater uraufgeführt.

Stuttgart - Es dauert nicht lange, bis sich Nis-Momme Stockmann in Rage redet. Er wird dann nicht laut, aber er unterstreicht mit immer noch einem Satz und noch einer gewitzten Formulierung, warum das Theater ein Zukunftsmedium ist, oder warum „sich verwirklichen“ doch ein seltsames Konzept ist: „Das ist doch komisch: Ist man etwa nicht wirklich, bevor man sich verwirklicht?“ Manchmal geht sogar die Zigarette über Stockmanns mäanderndem Redefluss aus, dem zuzuhören allerdings nie langweilig wird. Die viele frische, um nicht zu sagen, recht kalte Luft auf der Raucherterrasse im Hotelfoyer wirkt immerhin konzentrationsfördernd. Nur Stenografie sollte man beherrschen, das würde das Leben des aufzeichnenden Gegenübers erleichtern. Die Rollen sind klar zugewiesen: „Journalismus und Politik, das sind ordnende Konzepte. Kunst, das ist die produktive Unordnung“, so sieht es der Dramatiker Nis-Momme Stockmann.