Ein Häuschen mit künstlichen Nestern steht jetzt in Kernen, um Melschwalben eine Obhut zu bieten. Dass die Nistplätze eng aneinander platziert sind, stört die Koloniebrüter nicht.
Kernen - Die Gemeindeverwaltung in Kernen lindert jetzt entscheidend die Wohnungsnot – hier allerdings die „Wohnungsnot“ der Mehlschwalbe, wohlgemerkt eines einheimischen Zugvogels. Der Bestand der gerne unter einem Vordach bäuerlicher Gehöfte nistenden Federtiere soll mit den 30 neuen künstlichen Nistplätzen in den kommenden Jahren gesichert werden.
Das Türmchen im Biotop Seewiesen am Haldenbach, nahe der Seemühle, bietet in knapp fünf Metern Höhe insgesamt 30 fertige Nisthilfen in Form der typischen geschlossenen, halbkugelförmigen Nestern. Die Nistplätze verteilen sich auf zwei sechseckigen Etagen. Dass sie eng beieinander platziert sind, stört die Koloniebrüter nicht. Sie beziehen auch gerne bereits fertig vorgefundene Nester.
Laut dem Volksmund bringen Schwalben den Häusern, unter deren Dächern sie ihre Nester bauen, Glück und wehren Unheil ab. Darum ist es Kernens Gemeindevätern nicht gegangen. Die Rückgänge der Insektenpopulation, aber auch die teilweise fehlende Akzeptanz in der Bevölkerung, lassen die Sommerboten zu Sorgenkindern des Naturschutzes werden. Sie werden seltener. Künstliche Nisthilfen sollen die Bestände sichern. Das neue Schwalbenhaus ist speziell auf die Bedürfnisse der Mehlschwalbe abgestimmt.
Übrigens finden im „Schwalben-Tower“ nicht nur die Vögel passende Quartiere – an der Unterseite der Turmspitze ist auch an Fledermäuse gedacht.