Mithilfe künstlicher Befruchtung soll das Nördliche Breitmaulnashorn vor dem Aussterben bewahrt werden. Dies versuchen Wissenschaftler in einem Labor in Italien.

Cremona - Wissenschaftler in einem Labor in Italien versuchen, mittels künstlicher Befruchtung das Nördliche Breitmaulnashorn vor dem Aussterben zu bewahren. Wie das verantwortliche Unternehmen Avantea am Montag bekannt gab, ist es gelungen, sieben von zehn zur Verfügung stehenden Eizellen der letzten beiden noch lebenden Nashorn-Weibchen dieser Art zu befruchten. „Wir rechnen damit, dass einige davon, sich zu einem Embryo entwickeln“, sagte Avantea-Gründer Cesare Galli. Wissen werde man das aber erst in zehn Tagen.

 

Das letzte männliche Nördliche Breitmaulnashorn starb im März 2018 im Alter von 45 Jahren. Experten hoffen nun, dass sie mit zuvor eingefrorenem Sperma doch noch einen Nachkommen zeugen können. Den beiden Weibchen wurden vergangene Woche in Kenia in einer schwierigen Prozedur zehn Eizellen entnommen. Die Nachrichtenagentur AP erhielt exklusiven Zugang zum Labor, um am Sonntag die Befruchtung der Eizellen zu filmen und zu fotografieren.

Wilderer haben in den vergangenen Jahrzehnten den Bestand der Nördlichen Breitmaulnashörner immer weiter dezimiert. Die Forscher haben die Hoffnung, dass sie irgendwann wieder eine Herde von mindestens fünf dieser Rhinozerosse zeugen können. Bis es aber soweit sein könnte, dürften Jahrzehnte vergehen.