Es war übermalt und überklebt: „Non-Medical“ steht auf Masken, die das Klinikum Stuttgart ans Personal verteilt. Die Erklärung: es handele sich um einen kleinen Trick aus den Wildwestzeiten der Beschaffung.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Im ersten Corona-Jahr sind die Deutschen zu wahren Maskenexperten geworden. Mund-Nasen-Bedeckung, OP-Masken, FFP2- oder KN95-Standard und FFP-3 mit Ausatemventil – fast jeder kennt die unterschiedlichen Typen und ihre jeweilige Schutzwirkung. Auch bei Kennzeichen und Siegeln wird inzwischen genauer hingeschaut, erst recht in Krankenhäusern und Altenheimen. Entsprechend irritiert waren Pflegekräfte des Klinikums Stuttgart über die KN95-Masken, die ihnen von ihrem Arbeitgeber zur Verfügung gestellt wurden. Auf den Verpackungen nämlich war etwas unlesbar gemacht worden, gleich doppelt mit dickem Filzstift und Aufkleber. Nach dem Abziehen und Abrubbeln wurde klar, warum: „Non Medical“ kam da zum Vorschein, also nicht für den medizinischen Gebrauch gedacht. Und das in einem Krankenhaus? Erhielt das Personal also womöglich untaugliche Schutzausrüstung?