Die Mieter der Waggons am Nordbahnhof wollen bleiben - und pochen auf mündliche Garantien des Vermieters. Hilfe kommt von Rezzo Schlauch.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)
Stuttgart - Die Künstler, die seit 1999 in den Waggons am Nordbahnhof leben und arbeiten, haben mit einer Stellungnahme auf die Räumungsaufforderung der Deutschen Bahn » geantwortet. Sie legen "öffentlich Widerspruch" ein und fordern den "Weiterbestand der Waggons bis zum letztmöglichen Zeitpunkt".

Über diesen "letztmöglichen Zeitpunkt" sind Bahn und Künstler uneins: Laut DB muss das Gelände bis Ende Februar geräumt sein, um die Frist für das Entfernen der Vegetation einzuhalten. Auf dem Areal soll die Baulogistik für Stuttgart 21 entstehen. Die Künstler bestehen auf einer "wenige Tage zurückliegenden mündlichen Genehmigung zur Weiternutzung des Geländes". Die Bahn habe eine Nutzung bis Sommerbeginn zugesagt. Somit sei die Räumungsaufforderung "für uns völlig unerwartet" gekommen, schreiben die Künstler.

Bislang sei die Zusammenarbeit mit der Bahn harmonisch und offen erfolgt. "Eine fristgemäße Räumung würde die Künstler (...) auf die Straße setzen", schreiben die Mieter auf ihrer Internetseite ». Einen prominenten Mitstreiter haben die Waggonnutzer in Rezzo Schlauch gefunden.

Der ehemalige Grünen-Politiker und Rechtsanwalt hat am Mittwoch ebenfalls ein Schreiben an die Bahn aufgesetzt. Beide Seiten hätten ihre mündlichen Zusagen zur weiteren Nutzung der Waggons seit Herbst vergangenen Jahres eingehalten. Schlauch argumentiert mit Vertrauensschutz, zumal seine Mandanten und die Bahn bereits über eine Mitwirkung bei der Vegetationsrodung gesprochen hätten.