Die Fellbacher Oberbürgermeisterin Gabriele Zull sieht in der Aufgabe des Produktionsstandorts Fellbach einen „deutlichen Verlust für die Stadt“. Ein geplantes Technologiezentrums macht noch gewisse Hoffnung.

Fellbach - Der jetzt verkündete Beschluss der Unternehmensgruppe IMI plc, den Produktionsstandort Fellbach ihrer Tochter Norgren zugunsten von Tschechien aufzugeben, ist auch im hiesigen Rathaus mit großer Besorgnis zur Kenntnis genommen worden. Die Oberbürgermeisterin Gabriele Zull äußert sich zu den jüngsten negativen Entwicklungen folgendermaßen: „Ich bedaure die Entscheidung, den Produktionsstandort von Fellbach nach Brno zu verlagern, außerordentlich.“ Nach Einschätzung der Rathauschefin ist dieser „weitreichende Entschluss für die Arbeitnehmer ein schwerer Schlag und für Fellbach ein deutlicher Verlust“. Seitdem die Stadtverwaltung von den Plänen erfahren habe, „sind wir in einem engen Austausch mit der Geschäftsführung, um die Entwicklung des geplanten Technologiezentrums positiv zu begleiten“.

 

Die Firma ist bekannt für Ausbildungsinitiativen

Das Gebäude von Norgren – die Firma ist einer der weltweit führenden Anbieter von Antriebs- und Fluidtechnik – ist vielen Fellbachern bekannt. Wer mit dem Auto oder mit der Stadtbahn auf der Stuttgarter Straße gen Bad Cannstatt fährt, erkennt auf der Südseite der Straße den lang gestreckten, blau angestrichenen Bau. Auch unsere Zeitung berichtete immer wieder über besondere Aktionen, etwa über das von Norgren unterstützte Reparatur-Café der Stadt Fellbach, über Ausbildungsinitiativen, Bewerbungstrainings im Rahmen des „Jobclubs“ oder auch über Streiks von Beschäftigten.

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Das ist demnächst Vergangenheit. Im Zuge der europaweiten Konzentration der Produktionsstruktur auf weniger Standorte werden, so die Mitteilung, bis zum Jahresende 2022 von den derzeit 280 Beschäftigten in Fellbach voraussichtlich rund 170 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen. Rund 80 könnten in einem neuen Technologiezentrum unterkommen, das im Raum Stuttgart errichtet werden soll.